Der gläserne Versicherungsnehmer
Verfasst am 09.05.2011
Die "Presse" liefert in Ihrer Ausgabe vom 7.5.2011 eine sehr gut recherchierte Geschichte über das Zentrale Informationssystem (ZIS) der heimischen Versicherungswirtschaft.
Wer einmal (wirklich aufmerksam) die Bedingungen auf einem Versicherungsantrag gelesen hat, hat dort schon über das Zentrale Informationssystem (ZIS) der heimischen Versicherungswirtschaft gelesen. Jeder Konsument unterschreibt bei der Beantragung einer Versicherung, dass Daten des Antrags und Schadeninformationen zum Zweck der Antragsbearbeitung, Risikoprüfung und dergleichen in ZIS eingespielt werden dürfen. Ob diese Daten dann auch abgerufen werden, oder von wem, oder wie lange die Daten im System verbleiben erfährt der Konsument jedoch nicht.
Die Versicherungen können mithilfe des Systems dann notorische Versicherungsbetrüger aufspüren. So weit, so gut. Problematischer ist jedoch, wenn auf Basis der Daten des Systems Anträge von Konsumenten abgelehnt werden, zum Beispiel bei einer Krankenversicherung oder einer Lebensversicherung. Wenn nämlich eine Versicherung einen Antrag ablehnt, wird der Antrag als abgelehnt im System gespeichert, nicht aber der Grund der Ablehnung.
Einmal mit diesem Vermerk im System ist es für Konsumenten nur erschwert möglich zu einer Versicherung zu kommen. In einem jüngst bekannt gewordenen Einzelfall hat die ablehnende Versicherung sogar einem Antragsprüfer einer anderen Versicherung die Ablehnungsgründe am Telefon mitgeteilt. Nicht auszuschließen, dass das in der Branche nicht nur in Einzelfällen passiert.
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