Startprobleme bei Spritpreis-Datenbank
Verfasst am 17.08.2011
Wie das Wirtschaftsblatt und zahlreiche andere Quellen melden, hat die neue Spritpreis-Datenbank des Wirtschaftsministeriums erhebliche Startprobleme.
Betrieben wird das Portal von der E-Control. Das Wirtschaftsblatt zitiert Johannes Mayer, Leiter der Abteilung Volkswirtschaft der E-Control und schreibt: Der Onlinegang der Spritpreis-Datenbank www.spritpreisrechner.at verzögert sich weiter. Der Start musste aufgrund technischer Probleme verschoben werden. "Unsere Experten sind gerade dabei das Problem zu identifizieren", erklärt Johannes Mayer, Leiter der Abteilung Volkswirtschaft der E-Control. "An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet."
Gerüchte um einen Häckerangriff werden inzwischen seitens E-control dementiert. Das Problem liegt vielmehr an den zu geringen Kapazitäten. Die Website war gestern konstant überlastet. Laut E-Control soll es beim mißglückten Rollout der Seite bis zu 5.000 Zugriffen pro Sekunde gegeben haben. "Das System wurde in sehr kurzer Zeit entwickelt und in Betrieb genommen. Dass das Interesse der Autofahrer so groß ist, hatten wir nicht erwartet", erklärt Martin Graf, Vorstand der E-Control.
Konsumenten sollten mit dem Rechner schon seit Dienstag, dem 16. August, die Preise der umliegenden Tankstellen vergleichen können und über die fünf günstigsten Anbieter informiert werden. Die Spritpreissuche steht allerdings immer noch still.
Tankstellenbetreiber dürfen sich inzwischen gemütlich zurücklehnen. Solange die Datenbank nicht funktioniert, müssen sie ihrer künftigen Pflicht - nämlich ihre Preissenkungen zeitnah zu melden - nicht nachkommen.
Der geltenden Spritpreis-Verordnung zufolge dürfen Treibstoffpreise nur einmal am Tag, um zwölf Uhr, erhöht werden. Diese Änderung müssen Tankstellenbetreiber unverzüglich - also binnen zehn Minuten - melden. In der Folge sind nur noch Preissenkungen möglich. Für deren Meldung haben die Tankstellenbetreiber maximal eine halbe Stunde Zeit. Kontrolliert wird die Meldepflicht von den zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden. Bei Verstößen können Geldstrafen von bis zu 2.180 Euro verhängt werden und im Wiederholungsfall sogar bis zu 7.260 Euro.
Das Wirtschaftsblatt zur Kritik an der Datenbank: Kritisiert wird die Datenbank vor allem vom Fachverband des Energiehandels und vom Fachverband der Tankstellen in der WKÖ: "Durch die Spritpreisdatenbank wird das Transparenz-Niveau kaum weiter erhöht, allerdings steigt der bürokratische und finanzielle Aufwand, der uns nicht ersetzt wird." Die Errichtung der umstrittenen Datenbank hat rund 60.000 Euro gekostet, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium gegenüber der APA. Eine iPhone-App sei in Planung.
Jetzt Beratung vereinbaren
Sprechen Sie mit unseren Experten, unverbindlich & kostenlos!