So bewahren Sie Ihre Handyrechnung davor im Urlaub zu explodieren
Verfasst am 24.06.2015
Wir freuen uns das ganze Jahr sehnsüchtig auf ihn und jetzt steht er endlich kurz bevor: der nächste Sommerurlaub! Er verspricht entspannende und aufregende Stunden abseits vom Alltag, die man natürlich mit seinen Liebsten, die nicht dabei sein können, teilen möchte. Saftige Handyrechnungen sind leider oft die Folge, dabei kann man diesen einfach vorbeugen. Sparen Sie sich also unnötiges Draufzahlen im Urlaub für Anrufe, SMS und für’s Surfen im Web mit diesen Tipps und Tricks!
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Immer mehr greifen während des Urlaubs zum Mobiltelefon
4,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher verreisen mindestens einmal pro Jahr ins EU-Ausland, so die EU-Kommission. Dabei greifen viele immer öfter zum Mobiltelefon, denn laut Eurobarometer ist die Handynutzung so hoch wie nie zuvor. Das liegt vor allem daran, dass selbst im Urlaub das Surfen im Internet immer beliebter wird. Schuld daran sind besonders Facebook, Twitter und Co., denn jeder Dritte checkt bereits seine Social Media-Accounts im Urlaub – selbst ohne verfügbare WLAN-Verbindung.Dass dadurch 2,4 Cent pro Megabyte innerhalb der EU verrechnet werden, wird Vielen erst dann bewusst, wenn Sie Ihre Handyrechnung Wochen später erhalten. Für ausgehende Anrufe sind sogar bis zu 23 Cent pro Minute zu bezahlen, bei eingehenden Telefonaten sind es 6 Cent. Eine SMS kostet Handynutzer im Urlaub maximal 7 Cent, denn so hat es die EU in ihren seit 2014 festgeschriebenen Roaming-Tarifen vorgegeben. Sind Sie außerhalb der EU unterwegs, kann es allerdings noch viel teurer werden, denn dort gelten die EU-Tarifgrenzen leider nicht.
Die genannten Beträge mögen für manche im ersten Moment möglicherweise nicht hoch wirken, doch sie können sich schnell summieren. Rechnungen über mehrere hundert Euro klingen zwar absurd, werden aber schneller als gedacht zur Realität.
So nutzen Sie Ihr Handy im Ausland ohne Kostenfallen
Egal ob Strandurlaub, Städtetrip oder Campingtour in schöner Landschaft – Sie sollten bei Ihrem nächsten Aufenthalt im Ausland oder in der EU folgende Tipps beachten, um eine hohe Handyrechnung zu vermeiden:1. Roaming-Pakete oft günstiger als EU-Roaming-Tarife
An erster Stelle beim Thema Sparen steht immer: Werden Sie sich über Ihren Verbrauch bewusst! Wenn Sie wissen wie viele Gesprächs-, SMS- und Dateneinheiten Sie im Urlaub in Anspruch nehmen, können Sie sich ein dafür passendes Roaming-Paket suchen. Die Vielfalt der Pakete reicht von all inclusive über reine Gesprächspakete bis hin zu Paketen, die sich nur auf die Internetnutzung beschränken.
Bei einer angenommenen Durchschnittsnutzung von 100 Gesprächsminuten (aktiv und passiv), 20 SMS und 50 Megabyte beträgt das aktuell günstigste Angebot 18,80 Euro. Ohne Paket und bei Nutzung derselben Einheiten über das EU-Roaming würde man ganze 27,84 Euro bezahlen - knapp 50 Prozent mehr! Selbst wenn ein Roaming-Paket nicht ganz ausgeschöpft wird, ist dieses also oftmals vergleichsweise günstiger.
2. Einhaltung der inkludierten Paketeinheiten dringend empfohlen
Sollten Sie sich für ein Roaming-Paket entscheiden, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie Ihre inkludierten Einheiten nicht überschreiten! Falls Sie das nämlich tun sollten, kann der Anbieter frei bestimmen, wie viel er für den überschrittenen Verbrauch verrechnet. Die EU-Roaming-Tarifvorgaben treten dann also außer Kraft, bis auf das Kostenlimit von 60 Euro bei Datenroaming.
Behalten Sie Ihre verbrauchten Gesprächsminuten, SMS und Megabytes an Datennutzung daher immer im Auge! Bedenken Sie dabei auch, dass Ihr Verbrauch nicht immer tagesaktuell im Kunden-Menü aufscheint. Aus diesem Grunde ist die Nutzung eigener Datenzähler in den Handy-Einstellungen oder Datenzähler-Apps, wie „3G Watchdog“, „DroidStats“ oder „DataMan Free“, ratsam. So sehen Sie rechtzeitig, wann Sie Ihr Paket aufstocken sollten anstatt zu viel für überschrittene Einheiten zu bezahlen.
3. Doppelte Vorsicht in Ländern außerhalb der EU geboten
Wenn Sie Ihren Urlaub außerhalb der EU verbringen, sollten Sie noch mehr Acht bei der Handynutzung geben. Dort gelten die vorgeschriebenen Maximaltarife der EU nämlich nicht, daher können Ihnen verbrauchte Minuten, SMS und Daten-MB deutlich teurer zu stehen kommen.
Ein zusätzlicher Tipp: Deaktivieren Sie Ihre Sprachbox bei Auslandsaufenthalten, denn es werden die doppelten Gesprächsgebühren (aktiv und passiv) verrechnet, wenn Ihnen jemand eine Sprachnachricht hinterlässt. Für die EU gilt dies übrigens nicht, denn Roaming-Zusatzkosten für die Weiterleitung zur Sprachbox sind hier unzulässig.
4. Nutzung von WLAN oder lokalen Wertkarten spart Geld
Beim Surfen im Web kann die Nutzung von WLAN-Verbindungen helfen Geld zu sparen! In Hotels, Cafés und an öffentlichen Plätzen ist die Internetnutzung durch diese oft kostenlos oder zu günstigen Tarifen möglich.
Lokale Wertkarten können ebenso für den Internetzugang genutzt werden, sind aber auch für Telefonate und SMS nützlich. Hierbei sollten Sie allerdings die Angebote vergleichen, denn viele Wertkarten bieten günstige Auslands-Telefon-Tarife, aber hohe Datenpreise - oder umgekehrt. Haben Sie ein passendes Angebot gefunden, sollten Sie sich noch darüber vergewissern, dass Sie ein Handy ohne SIM-Lock besitzen. Trifft dies nicht zu, können Sie es kostenpflichtig für alle Anbieter entsperren lassen, um so Ihre Wertkarte nutzen zu können.
5. Handy-Tarife mit monatlichen EU-Roaming-Einheiten für Urlaub allein zu teuer
Es sind bereits viele Handy-Tarife am Markt erhältlich, die inkludierte EU-Roaming-Einheiten beinhalten. Diese sind ab effektiven monatlichen Kosten von knapp 30 Euro zu haben, ein vergleichbarer reiner Inlands-Tarif mit Zusatzpaket-Optionen ist ab effektiv 10 Euro erhältlich. Handy-Tarife mit fix inkludierten Verbrauchsmengen für die EU sind also nur dann für Sie sinnvoll, wenn Sie auch von Zuhause aus in andere EU-Länder telefonieren oder öfters im EU-Ausland unterwegs sind.
Wenn Sie diesen Tipp und alle weiteren beherzigen, können Sie sich selbst davor bewahren mehr Geld als nötig zu bezahlen. Auch bei der Handynutzung in Österreich können Sie zusätzlich sparen, indem Sie die Preise und Konditionen der verschiedenen Mobilfunk-Anbieter vergleichen. Durch einen Wechsel auf ein günstigeres Angebot können Sie so bis zu 280 Euro pro Jahr sparen. Ein Vergleich lohnt sich also – egal ob für den nächsten Auslandsaufenthalt oder für die Handynutzung Zuhause!
Apropos Auslandsaufenthalt: Vergessen Sie nicht auf Ihre Reiseversicherung, denn diese sichert Sie für den Fall ab, dass Sie die Reise aus dem einen oder anderen Grund nicht antreten können oder im Urlaub erkranken. Krankheit, persönliche Umstände und Ereignisse wie Unruhen im Urlaubsland oder Naturkatastrophen sind leider unvorhersehbar und unvermeidbar, eine Reiseversicherung ist daher ratsam. Um auch hier zu sparen, sollten Sie die unterschiedlichen Angebote vergleichen. Durch den Schutz einer Reiseversicherung sind Sie schließlich für alle Überraschungen gewappnet und können sich sorglos auf den nächsten Urlaub freuen!
DI.Max Zeilinger am 29.06.2015
zu: Roaming-Pakete: EU, Italien, Gardasee: Das Paket sah vor eine fixe Gebühr je Verbindung; die lokalen Handynetze waren jedoch meist überlastet, so dass für jeden Anruf viele vergebliche Versuche erforderlich waren. Abgerechnet wurde nicht nach Gespräch / Verbindung, sondern nach Versuch, so dass eine erhebliche Gebühr für nur wenige Verbindungen zustande gekommen ist.