Kleinwasserkraft in Europa liefert beachtliche Strommengen
Verfasst am 16.02.2011
Wien (OTS) - In diesen Tagen wurde von der European Small Hydropower Association (ESHA) ein aktueller Überblick zur Kleinwasserkraft in Europa veröffentlicht. Wieder einmal wird dadurch die Bedeutung der Kleinwasserkraft deutlich. Die aktuell von ESHA veröffentlichten Zahlen belegen, dass die Europäische Kleinwasserkraft (Wasserkraftwerke kleiner 10 MW Leistung) jährlich 46 TWh Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Für das Jahr 2020 wird für die EU-27 eine Strommenge von 54.7 TWh aus Kleinwasserkraft erwartet, also ein jährlicher Zuwachs von 1,75%. "Mit dieser Menge an Strom können rund 13 Mio. europäische Haushalte mit Strom versorgt werden!", so die ESHA in ihrer jüngsten Publikation der Daten. 29 Mio. Tonnen CO2 können damit eingespart werden, was wiederum ersparten Vermeidungskosten von 766 Mio. Euro entspricht. "Österreich kann in diesem Europäischen Kleinwasserkraftkonzert gut mithalten! Rund 5,5 TWh kommen aktuell aus österreichischen Kleinwasserkraftwerken. Bis 2020 können noch weitere 2,5 TWh durch Neubau und Revitalisierung dazu kommen.", ergänzt DI Martina Prechtl, Geschäftsführerin von Kleinwasserkraft Österreich, die Zahlen. Die Europäische Kleinwasserkraftvereinigung geht davon aus, dass die Bedeutung der Kleinwasserkraft in Zukunft noch weiter steigen wird. Stromlieferungen aus Kleinwasserkraftwerken sind gut prognostizierbar. Darüber hinaus werden Kleinwasserkraftwerken in Zukunft auch vermehrt Speicherlösungen anbieten. Diese Vorteile der Kleinwasserkraft spielen für die verstärkte dezentrale und erneuerbare Energieversorgung eine Schlüsselrolle. Die ESHA kreidet aber auch an, dass in den europäischen Staaten oftmals noch keine zufriedenstellende Harmonisierung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie und der Ziele im Bereich Erneuerbare Energie herrscht. "Der gute ökologische Zustand unserer Gewässer und die CO2 freie Stromproduktion aus Kleinwasserkraft sind jedenfalls miteinander vereinbar, wie zahlreiche Beispiele belegen", ergänzt dazu Christoph Wagner, Präsident von Kleinwasserkraft Österreich. Wagner nimmt auch erfreut zur Kenntnis, dass bei der Analyse der politischen Rahmenbedingungen in den Mitgliedsstaaten die ESHA die Forderung von Kleinwasserkraft Österreich nach einer Tarifoption zur Investitionsförderung unterstützt und dabei auch darauf hinweist, dass die Tarifhöhen aber dem europäischen Vergleich standhalten müssen. "Jetzt ist es aber höchste Zeit, endlich eine Novellierung des Ökostromgesetzes in Angriff zu nehmen, da die Entwicklungen mit der jetzigen Situation blockiert sind! Das darf nicht länger geduldet werden!", fordert Wagner abschließend vehement ein.