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Rückblick 2010 – Energiepreise steigen, Treiber sind Erdölprodukte

Verfasst am 07.02.2011


Nachdem sich die Energiepreise im Jahr 2009 weitgehend entspannten, legten sie 2010 wieder deutlich zu. Im Jahresdurchschnitt 2010 erhöhte sich der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2009 um 7,6 %. Dr. Fritz Unterpertinger, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur: "Die Energiepreisentwicklung 2010 zeigt insgesamt einen deutlich ansteigenden Trend. Treiber dieser Entwicklung sind die Erdölprodukte, die anderen Energieträger steigen nur gering, der Erdgaspreis ist als einziger gesunken. Es ist zu erwarten, dass sich der Trend der Preissteigerung 2011 generell durchsetzt. Mittelfristig werden auch die anstehenden Investitionsprojekte im Energiesektor die Preise erhöhen. So sieht etwa die EU bis 2020 für die Energieinfrastruktur einen Investitionsbedarf in Höhe von 200 Mrd Euro. Auch diese Kosten werden letztlich beim Konsumenten landen, mit entsprechenden volkswirtschaftlichen Effekten. Nur durch echten Verbrauchsrückgang durch energieeffiziente Gebäude, Geräte und weniger Individualverkehr kann der Preisdruck gemindert werden."

Rohölpreis gewinnt im Jahresverlauf weiter an Auftrieb

Der Rohölpreis, der zu Jahresanfang bei 76,2 $/Barrel lag, legte im Jahresverlauf weiter zu. Im Monatsdurchschnitt betrachtet erreichte er im Dezember mit 91,4 US-Dollar seines Jahreshöchstwert. Der Preis lag im Dezember um knapp 20 % über jenem, der zum Jahreswechsel galt. Zum Vergleich: 2008 erreichte der Rohölpreis Notierungen von bis zu 133,18 $/Barrel. Die Verteuerung des Rohöls führte vor allem Ende des Jahres 2010 zu einem Anstieg der Endverbraucherpreise für Energie in Österreich. So lag der Energiepreisindex im Dezember 2010 um 7,5% über dem Wert von Jänner 2010.

Mineralöle verzeichneten im Jahresvergleich den stärksten Preisanstieg

Der Rohölpreis, der nach einem zwischenzeitlichen Tief im Jahr 2009 wieder zulegte, wirkte sich naturgemäß auf die Preise für Mineralölprodukte aus. Nach einem Hoch im Mai und Juni 2010 erreichte der Preis für Heizöl im Dezember seinen Höchststand im Jahr 2010. Er lag um knapp 18% über dem Wert von Jänner 2010 bzw. um mehr als 24 % über dem Wert von Dezember 2009. Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2009 legte der Heizölpreis um 22,5 % zu. Auch die Preise für Normal- und Superbenzin waren im Dezember 2010 auf ihrem Höchststand angelangt. Die Preise für Normal- und Superbenzin lagen jeweils um rund 11% über jenen von Jänner 2010. Der Preis für Dieseltreibstoff lag im Dezember 2010 sogar um 15% über jenem von Jänner 2010. Die Preise für Normalbenzin und Superbenzin erhöhten sich im Jahresdurchschnitt um jeweils 14%, Diesel wurde um 13,5% teurer. Die leitungsgebundenen Energieträgern verzeichneten 2010 im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2009 einen Preisrückgang von 0,3 %. Der Preis für Gas fiel im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2009 um 4,5 %, jener für Strom und Fernwärme stieg um jeweils 1 %. Der Brennholzpreis erhöhte sich im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2009 um 0,4 %. Auch bei den Kohleprodukten war im Jahr 2010 ein Preisanstieg festzustellen. Im Jahresdurchschnitt erhöhten sich die Preise für Kohleprodukte um durchschnittlich 3,8 % gegenüber dem Jahr 2009. Insgesamt lag der EPI im Dezember 2010 um 7,5 % über dem Niveau vom Jänner 2010. Seinen Höhepunkt erreichte der EPI im Dezember 2010. Im Jahresdurchschnitt 2010 erhöhte sich der EPI um 7,6 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2009. Abbildung 2 veranschaulicht die Entwicklung der Energiepreise im Jahr 2010. Zum Vergleich: im Jahresdurchschnitt 2010 erhöhte sich der VPI um 1,8 % gegenüber 2009. Bereinigt man den VPI um die energierelevanten Positionen, wäre der VPI um 1,3 % angestiegen.

Die absoluten Ausgaben für die Haushalte

Laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur (auf Basis der Konsumerhebung der Statistik Austria) betrugen die Ausgaben der österreichischen Haushalte für Energie im Jahr 2010 aufgrund der Preis- und Mengenentwicklungen knapp 9,7 Mrd. Euro, das sind 16% mehr als 2009. Dies bedeutet durchschnittlich monatliche Ausgaben für Energie von 224 Euro pro Haushalt im Jahr 2010. Rund 42 % davon wurden für den Verkehr (Benzin und Dieseltreibstoff) ausgegeben. Etwa 33 % der energetischen Haushaltsausgaben entfielen auf Raumwärme und Warmwasser und mehr als 25 % auf Strom.
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