Konsument: Kfz-Versicherungskosten bremsen
Verfasst am 29.03.2012
Im aktuellen "Konsument", der Monats-Zeitschrift des Vereins für Konsumenteninformation rät die KONSUMENT-Redaktion zum Check der Autoversicherung. Der Online-Prämienvergleich kann viel Geld sparen.
Haftpflicht und Kasko jährlich prüfen
KONSUMENT-Untersuchungen (zuletzt Kfz-Versicherungen 9/2011) zeigen immer wieder: Bei diesen Kfz-Polizzen gibt es gewaltige Prämienunterschiede. In vielen Fällen lag das Einsparpotenzial zwischen 100 und 250 Euro pro Jahr; im Fall einer Polizze mit Teilkasko sogar bei fast 400 Euro, mit Vollkasko bei rund 560 Euro, die jährlich weniger zu zahlen wären – wenn zu einem günstigeren Anbieter gewechselt würde. Eine Chance, mit nur ein wenig Mühe viel Geld zu sparen, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten.Hauptfälligkeit und Kündigungsfrist
Der größte Aufwand liegt wohl für viele darin, überhaupt daran zu denken und die Unterlagen hervorzuholen. Kfz-Haftpflichtversicherungen kann man jährlich mit einem Monat Kündigungsfrist beenden. Stichtag ist der Zeitpunkt, zu dem die Versicherung abgeschlossen wurde und die neue Jahresprämie fällig wird, die sogenannte Hauptfälligkeit. Jährlich kündigen kann man auch Kaskoversicherungen, nur beträgt die Kündigungsfrist hier je nach Vertrag bis zu drei Monate. Wichtig ist daher, rechtzeitig aktiv zu werden – sei es per Online-Suche, mithilfe unabhängiger Makler, indem man seinen Versicherungsberater kontaktiert oder sich telefonisch oder per Mail direkt an mehrere Versicherer wendet.Sparen ohne Versicherungswechsel
Selbst wenn ein Wechsel denkbar unproblematisch ist, gibt es auch Einsparmöglichkeiten, wenn man – zum Beispiel wegen guter Betreuung – beim bisherigen Versicherer bleiben möchte. Tipp Nummer eins ist: Nachverhandeln! Wer auf ein günstigeres (möglichst schriftliches) Konkurrenzoffert verweisen kann, hat gute Karten, die aktuelle Prämie nach unten anpassen zu können. Ein weites Feld für Einsparungsüberlegungen sind die Selbstbehalte. Hohe Selbstbehalte reduzieren die Prämie deutlich. Ob das im Einzelfall Sinn macht, ist letztlich Abwägungssache. Bei einem Kaskovertrag für ein nicht mehr neues Fahrzeug sollten Sie jedenfalls prüfen, was ein Umstieg von Voll- zu Teilkasko bedeutet.Jährliche Zahlungsweise
Die Kfz-Versicherungsprämie ist immer jährlich fällig. Wenn Sie Ihre Prämien halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich "abstottern", stundet Ihnen der Versicherer sozusagen Ihre Prämie und darf dafür einen Zuschlag verlangen ( Verträge mit Einziehungsaufrag sind zumeist davon ausgenommen). Auch die motorbezogene Versicherungssteuer ist bei unterjähriger Zahlungsweise teurer (um 10 Prozent bei monatlicher, 8 Prozent bei vierteljährlicher und 6 Prozent bei halbjährlicher Zahlungsweise). Das Einsparungspotenzial alleine durch Optimierung der Zahlungsweise wird oft unterschätzt: Es kann (insbesondere bei starken Autos) bis zu 50 Euro betragen!Kfz-Insassenunfallversicherung
Zu jenen Polizzen, wo Sie den Rotstift ansetzen könnten, gehört die Kfz-Insassenunfallversicherung. Vom Deckungsumfang her gibt es viele Überschneidungen mit anderen Versicherungen (z.B. Kfz-Haftpflichtversicherung, gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung, Unfallversicherung, Risikolebensversicherung). Zum Tragen kommt sie nur bei Unfällen, bei denen kein Schuldiger festgestellt werden kann, sowie bei einem selbstverschuldeten Unfall für den Lenker, da dieser keine Ansprüche an seine eigene Kfz-Haftpflicht stellen kann. Anstatt eigens für diesen Zweck eine Insassenunfallversicherung abzuschließen, empfiehlt es sich aber, Angebote für eine private Unfallversicherung einzuholen. Damit sind Sie unterm Strich meist besser dran, denn die gilt weltweit im gesamten Freizeitbereich, nicht nur bei der Nutzung des versicherten Fahrzeugs.Autoreparaturkosten
Noch relativ neu in Österreich ist eine Reparaturkostenversicherung fürs Auto, sie weist aber auch einige Haken auf. So kann sie nur in Kombination mit einer Kaskoversicherung abgeschlossen werden; dadurch wird die ursprünglich recht günstige Prämie rasch deutlich höher. Das Auto darf bei Versicherungsabschluss maximal sechs Jahre auf dem Buckel und nicht mehr als 120.000 Kilometer auf dem Tacho haben. Und die Versicherungsleistung ist auf 2.000 Euro pro Jahr beschränkt. Dazu kommen ein Selbstbehalt und jede Menge Ausschlüsse bestimmter Mängel und Fahrzeugteilschäden. Auch Beleuchtung, Reifen, Batterie und vieles andere mehr sind nicht inkludiert. Fazit: Kostet zwar nicht viel, bringt aber auch nicht viel – das können Sie sich sparen.Assistance-Leistungen – doppelt abgesichert?
Manche Versicherer bieten Serviceleistungen oder Soforthilfe im Schadensfall an, z.B. sofortige Schadensaufnahme, Abschlepp- und Reparaturdienste oder auch einen Leihwagen. Diese Serviceleistungen sind in teureren Kfz-Haftpflicht- oder Kasko- Polizzen meist inkludiert oder werden gegen Prämienaufzahlung in den Vertrag aufgenommen. Wenn Sie Mitglied in einem Autofahrerclub sind, könnte sich der Abschluss eines Assistancepakets bei einem Versicherer erübrigen. Oder vielleicht haben Sie für Ihr Fahrzeug ohnehin eine werkseitige Mobilitätsgarantie; auch in diesem Fall gibt es möglicherweise Handlungsbedarf, um doppelten Schutz und Mehrkosten zu vermeiden.Onlineportale für Prämienvergleiche
Für eine erste Recherche eignen sich u.a. folgende Adressen:www.dieonlineversicherung.at
www.durchblicker.at
www.haftpflicht24.at
www.versichern24.at
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