Die Presse: Autoverkäufe sanken im Mai um 5,8 Prozent
Verfasst am 12.06.2012
Im Mai ging die Zahl der verkauften Autos zum zweiten Mal in Folge zurück. Der SUV-Boom geht aber weiter.
Der Autoverkauf kommt nach fetten Jahren ins Stocken. Im Mai 2012 wurde der zweite Monat in Folge ein Absatzminus im Jahresvergleich verzeichnet. Nach einem Rückgang von 1,8 Prozent im April ging im Mai die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um 5,8 Prozent zurück. Insgesamt wurden im Vormonat 32.398 Autos neu zugelassen. Gewinner war Hyundai mit plus 38,6 Prozent, Verlierer Renault mit minus 26 Prozent. Der angeschlagene Hersteller Opel verzeichnete ein Minus von 24,5 Prozent, Europas größter Autokonzern VW ein Minus von 4,2 Prozent. Trotz Rekord-Spritpreisen gab es auch im Mai einen SUV-Boom - der VW Tiguan legte um fast 300 Prozent zu. Zum Vergleich: Der Kleinwagen Polo brach um 44 Prozent ein. Von Jänner bis Mai nahm die Zahl der neu zugelassenen Pkw um 1,1 Prozent auf 153.890 Stück ab.
Lkw-Markt schwächelt
Auch der Lkw-Markt schwächelte im Mai, bei Sattelzugfahrzeugen gab es nach einem starken Rückgang im Vormonat auch im Mai ein Minus von 22,4 Prozent. Während es bei leichten und schweren Lkw im April im Jahresvergleich noch ein leichtes Plus gab, wurden auch hier im Mai ein Minus von 0,7 Prozent (bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht) bzw. von 27,6 Prozent (über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht) von der Statistik Austria registriert.Anders sieht das Bild bei den Bauern aus. Sie kauften, wie schon im Vormonat, auch im Mai wieder mehr ein (plus 4 Prozent). Ein gemischtes Bild gibt es am Zweiradmarkt. Hier setzt sich der Roller-Boom fort, Leichtmotorräder legten um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Bei Motorrädern gab es hingegen ein Minus von 2,9 Prozent im 12-Monats-Vergleich, teilte die Statistik Austria mit.
55,2 Prozent Diesel
Insgesamt wurden in Österreich im Mai 44.263 Kfz zugelassen, ein Minus von 5,7 Prozent gegenüber Mai 2011 bzw. ein Rückgang von 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat April. Österreich ist nach wie vor eine "Diesel-Land", 55,2 Prozent der neu zugelassenen Pkw waren Selbstzünder.Im Vorjahr durften sich die Autohändler noch über ein brummendes Geschäft freuen. Ihr Absatz legte im Gesamtjahr um 8,4 Prozent zu - nach einem Pkw-Rekordjahr 2010.
Mit 16. April des heurigen Jahres wurde der Kostenersatz für die Zulassungsstellen inklusive Mehrwertsteuer um rund 8 Prozent auf 45 Euro angehoben, berichtet das Verbraucherportals durchblicker.at. Hintergrund dafür ist die gesetzlich vorgesehene Indexanpassung. Bereits im Juli 2011 war auch die staatliche Zulassungsgebühr erhöht worden - von 110,40 auf 119,80 Euro. Alle weiteren Gebühren miteinbezogen kostet die Zulassung nun 167,25 und damit über 13 Euro mehr als noch vor einem Jahr, rechnete Geschäftsführer Reinhold Baudisch.