Heute – “Unisex”: Versicherungen für Frauen bis zu 78 Prozent teurer
Verfasst am 10.12.2012
Ab 21. Dezember müssen Neu-Polizzen für Frauen und Männer gleich viel kosten. Unterm Strich dürfte die Unisex-Verordnung der EU vor allem die Damen teuer zu stehen kommen.
Frauen leben länger, verunglücken seltener. Darum zahlten sie bisher bei Lebens-und Unfallversicherungen deutlich niedrigere Prämien. Männer stiegen hingegen etwa bei Rentenund Pflegepolizzen besser aus. Zumindest bei Neuabschlüssen ist damit bald Schluss. In "Heute" erklärt Reinhold Baudisch, Chef der Preisvergleichs-Plattform Durchblicker.at, wie sich Unisex konkret auswirkt.
Ablebensversicherung: Die bisher begünstigten Frauen zahlen künftig, je nach Alter, um 27 bis 78 %mehr. Im Extremfall ist das gerechnet auf die Laufzeit ein Plus von bis zu 4.300 €. Männer dürfen sich von der Vereinheitlichung -wenn überhaupt -eine maximale Ersparnis von 23 % erwarten. Ein Wechsel aus einem laufenden Vertrag in den Unisex-Tarif dürfte sich deshalb nur in wenigen Fällen auszahlen.
Unfallversicherung: Die Prämien für Frauen werden um 20 bis 30 %steigen, für Männer nicht oder nur marginal sinken.
Krankenversicherung: Der Unterschied zugunsten der Männer beträgt um die 20 %. Hier erwartet Baudisch eine gerechte Anpassung: 10 %für Männer, -10 %für Frauen.
Renten-, Pflegeversicherung: Männer werden hier künftig etwas mehr bezahlen müssen.
Wichtig für Schnellentschlossene: Laut Baudisch dürften die Versicherer die Anpassung bereits um den 15.12. vornehmen.
Quelle: "Heute" vom 11.12.2012 Seite 6 Ressort: Wirtschaft