Bitte aktivieren Sie Javascript!

NEWS – Mit Sicherheit eine unbeschwerte Jugend

Verfasst am 10.05.2012


Serie Teil 2. In jungen Jahren ist das Geld knapp und das Leben voll, doch sollte man nicht auf ein Minimum an Vorsorge verzichten. Neben einem Sparbuch sind eine Unfall- und eine Haushaltsversicherung Pflicht.

Der Oberösterreicher Mario Reiter kam 2008 nach Wien, um hier zu studieren. Die ersten Jahre verbrachte er im Studentenheim. Seit zwei Jahren teilt er sich mit einer Freundin eine Wohnung. "Die eigenen vier Wände zu haben war echt super, doch ich war überrascht, was man bei einem eigenständigen Leben so alles beachten muss“, so Reiter.

Unabhängigkeit von den Eltern bedeutet auch mehr Verantwortung, und diese beginnt nicht zuletzt beim persönlichen Geldmanagement. Neben Konto und Sparbuch braucht es auch die richtigen Versicherungen. Im zweiten Teil der NEWS-Geldserie lesen Sie, wie man gerade in jungen Jahren eine vernünftige finanzielle Basis schafft und auch für die wichtigsten Risiken vorsorgt.

Kurzparker für das Ersparte.

Der Nachwuchs will gepflegt werden, und das wissen auch die heimischen Banken. Ob Bank Austria, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Sparda Bank Linz oder die Tiroler Sparkassen - hier kosten Studentenkonten keinen einzigen Euro. Aber Achtung, bei den Studentenkonten gilt es vor allem, auf die Nebenkosten zu achten. Besonders entscheidend ist, wie hoch die Zinsen sind, wenn das Konto überzogen wird. Mit 6,75 Prozent Soll-Zinsen bietet hier die Sparda Bank Linz die mit Abstand besten Konditionen. Zudem sollte man größere Guthaben nicht am Girokonto versauern lassen, denn die Zinsen sind mit 0,125 bis 0,75 Prozent erschreckend gering. Welches Konto zu welchem Typ am besten passt, lässt sich mit dem Bankenrechner der AK Wien ermitteln.

Neben dem Girokonto zählt das Sparbuch zur finanziellen Basisausstattung. Grund: Das darauf geparkte Geld ist besser verzinst als auf einem Girokonto. Derzeit gibt es für täglich fälliges Geld zwischen 1,85 und 2,25 Prozent. Angesichts einer Inflationsrate von 2,4 Prozent ist das zwar nicht üppig, doch zumindest bleibt ein Teil des Geldwerts erhalten.

Der entscheidende Vorteil eines Sparbuchs ist aber der Faktor Sicherheit. Jedes heimische Kreditinstitut ist Mitglied der sogenannten Einlagensicherung. Damit sind Einlagen auf Sparbüchern und Girokonten bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank, selbst im Falle einer Pleite des Kreditinstituts, abgesichert. Kein Wunder also, dass laut Oesterreichischer Nationalbank beachtliche 210 Milliarden oder 44,9 Prozent des Gesamtvermögens auf Sparbüchern oder Girokonten liegen. "Das Sparbuch ist einfach die erste Wahl für den Notgroschen“, so Peter Bosek, Vorstand der Erste Bank Österreich. Übrigens gilt als Faustregel: Drei Nettomonatsgehälter sollten auf einem Sparbuch jederzeit verfügbar veranlagt sein.

Der Klassiker ist nicht out.

Am 1. April wurde eine heilige Kuh der Österreicher geschlachtet. Im Rahmen des Sparpakets wurde die staatliche Förderung für Bausparverträge halbiert. Ab sofort bekommen rund 4,8 Millionen Bausparer statt drei Prozent Prämie auf ihre Einzahlungen nur noch 1,5 Prozent. Damit gibt es zur maximalen jährlichen Einzahlungssumme von 1.200 Euro nur noch eine staatliche Prämie von 18 statt wie bisher 36 Euro.

"Anfangs gab es natürlich eine gewisse Verunsicherung, doch diese hat sich schnell wieder gelegt. Bausparen ist noch immer eine der wenigen Sparformen, die staatlich gefördert werden“, so Franz Meingast, Vorstandsdirektor der Wüstenrot Bausparkasse. Zumindest hat man sechs Jahre sichere zwei Prozent Zinsen und eine von der Kapitalertragssteuer befreite staatliche Prämie. Wüstenrot-Vorstandsdirektor Meingast: "Die Bauspareinlagen unterliegen zudem der Einlagensicherung und sind damit bestmöglich abgesichert.“ Die größten Unterschiede bei Bausparkassen ergeben sich beim Ansparen vor allem beim Startzinssatz und bei den Kontoführungsgebühren. Doch die Ertragsdifferenz über eine Laufzeit von sechs Jahren ist bei einem monatlichen Einzahlungsbetrag von 50 Euro mit 17 Euro minimal. Ein auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmter Vergleich der Bauspar-Angebote findet sich auf der Website www.durchblicker.at.

Das Risiko im Griff.

Gerade junge Menschen müssen knapp kalkulieren, und da zählt jeder Euro. Warum also für das billige Bett und Bücherregal von Ikea eine teure Haushaltsversicherung abschließen, wenn eine Neuanschaffung vielleicht günstiger kommt? Entscheidend ist, dass die Haushaltsversicherung auch eine Privathaftpflichtversicherung inkludiert. Diese greift immer dann, wenn man einem Dritten ohne Vorsatz einen Schaden zufügt. Wird bei einem Fahrradunfall ein Passant verletzt, oder es fällt bei einer Studentenparty eine Bierflasche aus dem zweiten Stock und beschädigt ein Auto. Gerade die kleinen Unfälle mit großer Wirkung können schon in jungen Jahren den finanzielle Ruin bedeuten, besonders wenn Menschen verletzt werden. Mit einer Haftpflichtversicherung ist dieser Schaden bis zu einer Höhe von mindestens einer Million Euro gedeckt.

Josef Graf, Chef des Versicherungsmaklerbüros EFM: "Bei der Haushaltsversicherung gibt es Versicherer, die Studentenunterkünfte der Kinder prämienfrei mitversichern. Dabei gilt es aber abzuklären, wo die Altersgrenzen für die Mitversicherung der Kinder liegen beziehungsweise wann sie aus der Deckung rausfallen.“ Zum Beispiel können Mitversicherungen mit einem eigenen Job oder dem Führen eines eigenen Haushalts enden. Aber eine eigene Haushaltsversicherung ist leistbar. Für eine kleine Wohnung mit einer Haftpflichtdeckung von bis zu 1,5 Millionen Euro ist eine Versicherung bereits ab monatlich 6,43 Euro zu haben. "Geld, das wirklich sehr gut investiert ist“, so EFM-Chef Graf.

Ein Unfall kann jeden treffen.

Eine weitere Basisvorsorge ist eine private Unfallversicherung. Grund: Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit verunglückten in Österreich im Jahr 2010 rund 824.000 Menschen. Knapp drei Viertel dieser Unfälle passieren in der Freizeit. Das höchste Risiko, einen Unfall zu erleiden, haben laut KFV-Statistik Personen zwischen 15 und 24 Jahren. 135 von 1.000 Jugendlichen verletzten sich 2010, besonders beim Sport. Das Problem dabei ist: Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur am Arbeitsplatz oder in der Universität und auf dem Weg dorthin und wieder nachhause. "Hier tut sich eine enorme Versorgungslücke auf, die mit einer privaten Unfallversicherung geschlossen werden kann“, so Manfred Baumgartl, Vorstand der Allianz Versicherung.

Eine Unfallversicherung ist also ein Muss für jedermann. Ein gute Basisvorsorge ist hier bereits ab 17,47 Euro pro Monat bei der Uniqa zu haben. Zudem gibt es auch sehr günstige Familienunfallversicherungen. EFM-Chef Graf: "Hier muss man aber das Kleingedruckte lesen und sehr genau darauf achten, wie lange und unter welchen Bedingungen der Nachwuchs mitversichert ist.“

Quelle: "News" Nr. 19/2012 vom 10.05.2012 Seite: 66,67,68,70 Ressort: Wirtschaft


Kommentare:

Ihre Email Adresse wird nicht veröffentlicht.
Abschicken