Meteoriten-Schäden: Nur wenige Versicherungen zahlen
Verfasst am 18.02.2013
durchblicker.at: Nur vier Haushaltsversicherungen in Österreich decken Schäden durch unbemannte Himmelskörper ab – Verbraucherportal empfiehlt Blick ins Kleingedruckte
Der Einschlag eines Meteoriten in Russland hat Gebäudeschäden von einer Milliarde Rubel oder umgerechnet rund 25 Millionen Euro verursacht. Betroffen sind nach den ersten Schätzungen rund 100.000 Menschen. Versicherungen decken diese Schäden in der Regel nicht ab: Das Internet-Verbraucherportal durchblicker.at hat die Vertragsbedingungen von 14 österreichischer Haushaltsversicherungen unter die Lupe genommen. Demnach werden Schäden, die durch Meteoriten verursacht worden sind, nur von vier dieser Anbieter mitversichert.
Reinhold Baudisch von durchblicker.at: "Wir haben überprüft, welchen Versicherungsschutz KonsumentInnen in Österreich im Falle einer solchen Naturkatastrophe hätten, wenn dabei etwa die eigene Wohnung beschädigt wird, und dabei nur wenige Versicherungen gefunden, die Schäden durch Meteoriten decken."
Die Muki-Versicherung etwa berücksichtigt in ihren Allgemeinen Bedingungen explizit „auch Schäden durch Absturz oder Anprall von unbemannten Luftfahrzeugen, seiner Teile oder Ladung sowie durch sonstige Himmelskörper (wie z.B. Satelliten, Asteroiden, Meteoriten und dergleichen). Ähnliche Klauseln beinhalten die Vertragsbedingungen von Donau, Ergo und UNIQA. Andere wie etwa die Wiener Städtische und die Allianz sehen einen solchen umfassenden Versicherungsschutz nur in ihren Premiumverträgen vor. Alle übrigen Haushaltsversicherungen, die das Verbraucherportal überprüft hat, haben den Schutz auf Luft- oder Raumfahrzeuge beschränkt.
Baudisch empfiehlt aus dem aktuellen Anlass, den Versicherungsumfang in den Vertragsbedingungen bei Abschluss einer neuen Haushaltsversicherung genau zu prüfen. Während Meteoriten-Schäden entweder ganz oder gar nicht versichert werden, seien andere Naturkatastrophen in Standardverträgen wenn überhaupt in der Regel nur niedrig versichert. Dies gilt etwa für Lawinen-Schäden, Erdbeben oder Vermurungen, die in Österreich womöglich häufiger eintreten. „Wer hier einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist, sollte bei Abschluss einer Haushaltsversicherung genau vergleichen und gegebenenfalls eine zusätzliche Deckung einfordern“, so Baudisch.