derstandard.at – Das Sparschwein zu füllen ist nicht immer ratsam
Verfasst am 31.10.2014
Sparen war schon einmal attraktiver. Niedrige Zinsen vermiesen den Sparefrohs das Leben. Warum Sparen dennoch Sinn macht, aber nicht immer sinnvoll ist und warum das eigene Zuhause der sicherste Ort für Erspartes ist. Eine Zusammenschau zum Weltspartag
Zinsen sind es nicht, die am Weltspartag Kunden in die Bankfiliale locken. Schlüsselanhänger, Kugelschreiber, Magnet-Zeichentafeln oder Buntstifte ziehen das Publikum aber noch immer an. Jeder fünfte Österreicher wird am 31. Oktober in seiner Bankfiliale vorbeischauen. Das hat eine Umfrage von Marketagent unter rund 1000 Österreichern zwischen 14 und 69 Jahren ergeben.
Und das, obwohl das Vertrauen der Bevölkerung in die Banken offenbar nicht das beste ist. Auf die Frage "Wie sicher würden Sie die folgenden Spar- bzw. Geldanlageformen einschätzen?" sprechen sich 40,1 Prozent für "Geld zu Hause, im Sparschwein bzw. im Tresor" als sicherste Variante aus. Das Geld auf dem Girokonto wird erst an fünfter Stelle genannt und ist für 33,3 Prozent die sicherste Sparform. Dahinter liegen Sparkarte (31,5 Prozent) und das klassische Sparbuch (29,8 Prozent).
Aber auch die niedrigen Zinsen für die klassischen Sparprodukte tragen dazu bei, dass diese in der Beliebtheit sinken. 76 Prozent der von Marketagent Befragten nennen "niedrige Zinsen" als Grund dafür, dass Spar- und Geldanlageprodukte heute unattraktiv sind. "Geldabwertung durch Inflation" nennen 54,9 Prozent als Grund, und der Hälfte der Befragten (50,9 Prozent) bleibt überhaupt "weniger Geld zum Sparen übrig".
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Längere Bindung
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"Wer dem drohenden Wertverlust durch die Inflation ausgleichen möchte, kommt derzeit an einer längerfristigen Bindung nicht vorbei", sagt Reinhold Baudisch, Chef des Tarifvergleichsportals durchblicker.at, in einer Aussendung. Eine Bindung von mindestens zwei oder sechs Jahren ist notwendig, um mit den Zinsen zumindest die Inflation auszugleichen.