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kurier.at – Eine schöne Bescherung

Verfasst am 04.01.2017




Ausgetrocknete Christbäume sowie dürre Adventkränze zählen besonders in dieser Jahreszeit zu Gefahrenquellen und sind häufig Ursache für einen Wohnungsbrand. IMMO erklärt, wie Sie sich schützen können und was im Ernstfall zu tun ist.

Ein unaufmerksamer Moment reicht aus und schon ist es passiert: Der Christbaum steht in Flammen. Und mit ihm nach einigen Sekunden auch die gesamte Einrichtung. An den Weihnachtsfeiertagen hat die Feuerwehr besonders viel zu tun, dabei lassen sich mit kleinen Schutzmaßnahmen große Schäden vermeiden. Rauchmelder verhindern zwar keinen Brand, machen aber auf ihn aufmerksam. Die Geräte messen mithilfe eines optischen Sensors, ob sich Rauchpartikel in der Luft befinden und schlagen dann mit einem Sirenenton Alarm. Allerdings kann auch Wasserdampf die Sensorik auslösen. "In Küche und Bad machen sie deshalb weniger Sinn", sagt Oberbrandrat Christian Feiler von der Berufsfeuerwehr Wien. Neubauten müssen in allen Bundesländern bis auf Salzburg mit diesen ausgestattet werden. In Kärnten sind Eigentümer älterer Immobilien etwa verpflichtet, nachzurüsten.

Leichte Montage

Neben dem geringen Kostenaufwand von rund 20 Euro pro Stück ist auch die Installation der Lebensretter in der Regel sehr einfach. Es müssen lediglich zwei Löcher in die Decke gebohrt und die entsprechenden Dübel eingesetzt werden. Anschließend schraubt man den Rauchmelder fest. Um die optimale Funktionstüchtigkeit zu garantieren, sollte beim Kauf auf das CE-Prüfzeichen geachtet und die Batterie regelmäßig überprüft werden. Die meisten Geräte haben dafür einen Knopf. Hält man diesen gedrückt und schlägt der Melder Alarm, sind die Batterien noch voll. Nach durchschnittlich zwei Jahren müssen sie getauscht werden. "Schaut das Gehäuse dann schon sehr verschmutzt aus, ist das Gerät aus Sicherheitsgründen durch ein neues zu ersetzen", rät Feiler. Zusätzlich sollte jeder Haushalt über einen Feuerlöscher verfügen. Im Optimalfall ist dieser deutlich sichtbar an der Wand montiert und bei einem Brand griffbereit.

Steht der Christbaum erst einmal in Flammen, muss der Kübel mit Wasser schon bereitstehen, ansonsten hat man keine Chance, den Brand der Tanne zu löschen. "Kann der erste Eimer nichts an der Intensität des Feuers ändern, braucht es auch keinen zweiten. Es bleibt nur noch die kontrollierte Flucht", weiß Feiler. Ausgestattet mit Schlüsseln, Wertsachen und Handy sollte die Wohnung so schnell wie möglich verlassen und die Eingangstür geschlossen werden. Das verhindert das rasche Ausbreiten des Feuers und ermöglicht auch den Nachbarn die Flucht. Erst wenn man sich in Sicherheit befindet, wird die Feuerwehr gerufen. "Brennt es nebenan und ist das Stiegenhaus schon stark verraucht, macht eine selbstständige Flucht keinen Sinn. In diesem Fall ist man in der Wohnung am sichersten", sagt Feiler.

Richtiges Verhalten im Brandfall

Dringt der Rauch bereits in die eigenen vier Wände ein, sollten alle Badezimmer- und WC-Türen geschlossen werden, da sich hier meist Lüftungskanäle befinden. Zusätzlich kann die Türspalte mit einem nassen Tuch abgedichtet werden. Danach begibt man sich an ein straßenseitiges Fenster und wartet auf die Einsatzkräfte. Diese entscheiden vor Ort, ob sie die Bewohner mithilfe einer Drehleiter befreien oder Filtermasken benutzen, um die Flucht über das Stiegenhaus anzutreten. Elektrogeräte sind abseits von trockenen Tannen und Adventkränzen häufige Brandursachen. Dabei gilt: Noch vor der Bekämpfung des Feuers muss den Haushaltshelfern der Strom entzogen werden. Da die Geräte meist ein Plastikgehäuse haben, besteht zudem die Gefahr, dass giftige Dämpfe austreten. Selbst wenn das Feuer von den Bewohnern gelöscht werden konnte, sollte deshalb unbedingt die Feuerwehr verständigt werden. Auch überlastete Steckdosen können zur Gefahr werden. Der Einsatz von zu vielen Mehrfachdosen ist deshalb zu vermeiden. "Mehr als eine Steckerleiste pro Dose ist nicht empfehlenswert. Und auch dann sollten nicht alle Geräte gleichzeitig betrieben werden", betont der Experte. Große Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler sollten grundsätzlich nur an Wandsteckdosen angeschlossen werden.

Hoffentlich gut versichert

Wer schlussendlich für den Schaden aufkommen muss, hängt von der Ursache des Brandes ab. Löst beispielsweise ein altes Elektrogerät das Feuer aus, ist der Mieter dafür verantwortlich. Bei defekten Leitungen hingegen ist der Vermieter zuständig und muss sich darum kümmern. Tragen diese die Schuld am Feuer, muss auch in diesem Fall der Vermieter den Schaden bezahlen. Sowohl Mieter als auch Eigentümer haben die Möglichkeit eine Feuerversicherung abzuschließen. "Diese deckt Schäden durch Brand, Explosion, Blitzschlag und Verpuffung ab", sagt Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker.at. "Zudem werden Neben- und Aufräumkosten, wie sie beispielsweise durch eventuelle Rettungsarbeiten anfallen, übernommen."

Je nach Polizze kommen auch Gebäude- und Haushaltsversicherungen für Brandschäden auf. Erstere ist dabei für Beschädigungen an der Bausubstanz zuständig, letztere übernimmt den Wert abhandengekommener Gegenstände wie Bargeld oder Möbel. Versicherer verlangen in der Regel eine Auflistung der zerstörten Dinge, weshalb möglichst alle Schäden mit Fotos dokumentiert werden sollten. Zudem ist es ratsam, bereits zur Vorsorge ein Verzeichnis über den Wohnungsinhalt zu führen. Dies erleichtert im Ernstfall die Beweisführung. "Bei grober Fahrlässigkeit oder Obliegenheitsverletzungen, die vorliegen, wenn beispielsweise nicht alles unternommen wurde, um den Brand zu löschen, kann der Versicherer die Zahlung verweigern", weiß Baudisch. Eine Gefahrenquelle wie offenes Feuer sollte man deshalb nie unbeaufsichtigt lassen.

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