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Auslandstelefonie in EU ab Mai 2019 günstiger

Verfasst am 06.06.2018


Ab Mai 2019 werden Auslandsgespräche innerhalb der EU maximal 19 Cent pro Minute kosten. Darauf haben sich das EU-Parlament und die Nationalstaaten geeinigt. Ursprünglich wollte das EU-Parlament die Gebühren ganz abschaffen, eine Reihe von Ländern – auch Österreich – waren aber dagegen.

Auslandstelefonie Gebühren
Foto: GaudiLab/shutterstock.com

Die Gebühren für Auslandstelefonie abschaffen – das wollte das EU-Parlament im Zuge der Verhandlungen zum European Electronic Communications Code als Grundlage der 5G-Vergabe. Hintergrund für diesen Vorschlag war, dass Inlandsgespräche in einen anderen EU-Staat immer noch gebührenpflichtig sind, während beispielsweise ein österreichischer Telekom-Kunde wegen der seit Mitte Juni 2017 abgeschafften EU-Roaminggebühren von Deutschland aus ohne Zusatzkosten nach Italien oder Frankreich telefonieren kann. Die meisten EU-Staaten, darunter auch Österreich, sprachen sich jedoch gegen die Gebührenabschaffung aus. Nun haben sich EU und Länder auf einen Kompromiss geeinigt: Auslandsgespräche dürfen ab Mai 2019 maximal 19 Cent pro Minute kosten, SMS jeweils höchsten 6 Cent.

„Nutzer zahlen das Hundertfache“

Wie EU-Parlamentarierin Viviane Reding im Verlauf der Debatte betonte, kostet eine Minute Auslandstelefonie die Telekombetreiber einen Cent, während die Gesprächsminute für die Verbraucher oft mit einem Euro zu Buche schlägt - also dem hundertfachen der Kosten. Beim heimischen Mobilfunkdiskonter spusu, der Gebühren für Auslandstelefonie im Zuge der Roamingverordnung 2017 bereits freiwillig für seine Kunden abgeschafft hatte, erklärt man auf Nachfrage, dass die jetzt ausverhandelte Obergrenze von 19 Cent für die Betreiber in der Regel kostendeckend sei. Trotzdem gäbe es noch EU-Länder, in denen die Kosten für die Betreiber weit darüber lägen, weshalb klar reguliert werden müsse.

Auch Österreich gegen Gebührenabschaffung

Die meisten EU-Staaten waren vehement gegen die Abschaffung der Auslandsgebühren, denn sie profitieren indirekt von den hohen Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Großteil der Telekomunternehmen ist staatlich oder teilstaatlich, die Länder verdienen über Steuereinnahmen und Dividenden an der Auslandstelefonie mit. Diese Interessenshaltung stieß im EU-Parlament auf Kritik, stünde sie doch entgegen Bürgerinteressen, wurde vor Erzielung der Einigung noch argumentiert.

Österreich gehört ebenso zu jenen Staaten, die sich gegen die komplette Abschaffung der Auslandstelefonie stellten. Immerhin ist der Bund mit 28,4 Prozent an der A1-Telekom-Gruppe beteiligt. Aus dem Infrastrukturministerium hieß es, die „verordnete Kostensenkung“ würde Anreize zum weiteren Ausbau des 5G-Netzes unterwandern und abschwächen. Dabei fördert der Staat Telekombetreiber bereits indirekt bei der Frequenzversteigerung. Wurde der Vorgängerstandard LTE 2013 noch mit Mindestgebotssummen von 526 Millionen Euro versteigert, soll dieses laut Regulierungsbehörde RTR bei der 5G-Auktion im Herbst 2018 für das gesamte Frequenzspektrum bei lediglich 30 Millionen Euro liegen. Was sich Privatunternehmen bei der Auktion ersparen, sollte im Gegenzug in den Netzausbau fließen.

Nicht nur bei Auslandstelefonie sparen

Auch nach Inkrafttreten der neuen EU-Regelung gilt: Egal ob Sie beim Telefonieren ins Ausland bares Geld sparen möchten oder bei der Handynutzung zu Hause – im Mobilfunk-Vergleich sind alle anfallenden Kosten übersichtlich im Effektivpreis aufgeschlüsselt. So finden Sie mit wenigen Klicks ein passendes Angebot!


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