AK Preismonitoring: Konsumenten zahlen für Gas und Strom zu viel
Verfasst am 31.07.2011
Wien (OTS) - Gas und Strom sind für Konsumenten zu teuer! Und das, obwohl die Großhandelspreise für Strom und Gas im Laufe des Jahres 2009 bis zu 17 Prozent gesunken sind. Das zeigt das aktuelle AK Preismonitoring bei elf Gas- und 14 Stromanbietern.
"Die Anbieter haben Senkungen der Großhandelspreise der letzten drei Jahre nicht fair an die Konsumenten weitergegeben. Im Gegenteil sie erhöhten die Preise. Die Entwicklung der Großhandelspreise in den letzten drei Jahren zeigt, für Erhöhungen gibt es keine Gründe", sagt AK Präsident Herbert Tumpel. "Es ist ungerecht, dass die Konsu-menten nur draufzahlen." Die AK rät Konsumenten, die Preise mit dem Online-Strom- und Gaspreis-Rechner zu prüfen.
Die AK beobachtet seit Juli 2008 laufend die Preisveränderungen für die Haushalte bei Strom und Gas. Im Zeitraum Juli 2008 bis Juli 2011 ist der Großhandelspreis für Gas um 15,5 Prozent gesunken. Demgegenüber stehen bei fast allen beobachteten Gaslieferanten zu hohe Konsumentenpreise - die Anbieter erhöhten zwischen zwei und fast 27 Prozent. Spitzenreiter ist die Energie Steiermark, die seit 2008 ihre Gaspreise sogar um fast ein Drittel (32,5 Prozent) angehoben hat. Nur die Vorarlberger VEG hat die Preise gesenkt, aber die nächste Preiserhöhung ist hier im Anmarsch.
Bei den Strompreisen zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Großhandelspreis für Strom ist seit Juli 2008 um 17,5 Prozent gesunken. Mit Ausnahme der steirischen Stromlieferanten (Stewag-Steg, Energie Graz) haben alle Anbieter die Preise für Strom erhöht. Die Preiserhöhungen liegen seit 2008 zwischen sechs Prozent und knapp 22 Prozent.
Erst heuer haben viele Anbieter ihre Gaspreise nach oben geschraubt. Nachdem die Energieallianz (Begas, EVN, Wien Energie) im April massiv die Gaspreise erhöhte, folgten seither die Linz AG (plus 15,5 Prozent), die Energie Steiermark und Energie Graz (jeweils plus 13,1 Prozent), die Salzburg AG (plus 16,2 Prozent) sowie die Tiroler Tigas (plus 12,7 Prozent). Die Vorarlberger VEG hat für morgen, 1. August, eine Preiserhöhung von 14,5 Prozent angekündigt. "Diese Preissteigerungen sind besonders ärgerlich, weil ja die Gas-Großhandelspreise jetzt einigermaßen stabil und im Langzeitvergleich ja sogar gesunken sind", sagt Tumpel.
Den Strompreis hat zwar seit April nur ein Lieferant (Energie Klagenfurt um 8,7 Prozent) erhöht. "Auch hier zeigt sich, dass Preissenkungen auf der Großhandelsebene nicht an die Haushalte weitergegeben und längst überfällig sind", so Tumpel.