foonds.com – Selbst “attraktive” Sparverzinsung bald unter Inflationsrate
Verfasst am 30.10.2015
Wer dennoch sein Geld in klassischen Sparformen anlegen möchte, dem empfiehlt durchblicker.at deshalb jedenfalls eine mittelfristige Veranlagung oder den Abschluss eines Bausparvertrags
Österreichs Sparer bekommen die Zinsflaute heuer zum Weltspartag noch stärker zu spüren als vor einem Jahr. Während der europäische Leitzins seit 14 Monaten konstant bei 0,05 Prozent dümpelt, sind die österreichischen Sparzinsen im Jahresabstand noch weiter gesunken. Konnte man am Weltspartag 2014 für täglich fällige Guthaben noch 1,4 Prozent Zinsen lukrieren, ist das beste Angebot aktuell mit 1,1 Prozent noch einmal um rund ein Fünftel schlechter, wie Österreichs Tarifvergleichsportal durchblicker.at erhoben hat.
Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker.at: "Die gute Nachricht ist, dass Sparerinnen und Sparer bei einer mittleren Bindefrist von zwei Jahren derzeit noch den Wert ihrer Anlage sichern können. Die schlechte Nachricht ist, dass dazu die Inflation weiterhin auf dem niedrigen Stand von derzeit rund einem Prozent bleiben müsste, wovon die Wirtschaftsforscher nicht ausgehen."
Einem aktuellen Online-Vergleich auf durchblicker.at zufolge sind für täglich fällige Sparbücher vor allem die Angebote der spezialisierten Online-Banken interessant, die noch 1,1 Prozent Zinsen bieten. Die Effektivverzinsung nach Abzug der Kapitalertragsteuer (KESt) beträgt dann immerhin 0,83 Prozent. Die Angebote der Grossbanken können Sparerinnen und Sparer hingegen getrost ignorieren: Diese bieten meist nur 0,0625 bzw. 0,125 Prozent Zinsen, wovon nochmals die KESt abgezogen wird.
Auch die Effektivzinsen für ein Jahr gebundene Spareinlagen sind erst vor wenigen Tagen unter 1 Prozent gesunken. Wer sein Geld auf ein Jahr bindet, bekommt nun im besten Fall effektiv nur noch 0,97 Prozent Zinsen, bei zwei Jahren Bindefrist sind es 1,08 Prozent. Auch eine sechsjährige Bindung bringt mit effektiv 1,29 Prozent kaum mehr. Zum Vergleich: Die Wirtschaftsforscher von WIFO und IHS erwarten für Österreich 2016 eine allgemeine Teuerungsrate von 1,7 bis 2,0 Prozent.
Wer dennoch sein Geld in klassischen Sparformen anlegen möchte, dem empfiehlt durchblicker.at deshalb jedenfalls eine mittelfristige Veranlagung oder den Abschluss eines Bausparvertrags. "Angesichts der tristen Zinssituation ist der klassische Bausparvertrag mit variablen Zinsen eine nicht uninteressante Alternative. Rechnet man die staatliche Prämie und den zusätzlichen Online-Bonus bei einem Abschluss via durchblicker.at ein, sind effektive Jahreszinsen von 0,81 bis 4,30 Prozent möglich", so Baudisch.