Versicherungsjournal.at – Auto-Versicherung: Wie Online-Kunden einkaufen
Verfasst am 29.09.2016
Jährliche Kosten zwischen 870 und 1.484 Euro; VW, Audi und BMW als Spitzenreiter unter den Marken; ein hoher Kasko-Anteil unter Dacia-Fahrern und älteren Versicherten und rund die Hälfte der Kunden in Bonus/Malus-Stufe 0 – das sind einige der Ergebnisse der „Autoversicherungs-Studie“, die Durchblicker.at vorgestellt hat. Die Vergleichsplattform hat in dieser die Abschlüsse, die über sie getätigt wurden, statistisch unter die Lupe genommen.
Zum ersten Mal hat der Tarifvergleichs-Anbieter Durchblicker.at eine „Autoversicherungs-Studie“ erstellt. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch präsentiert. Die Betreiber der Plattform haben die Daten von Jänner 2015 bis Juni 2016 darauf analysiert, wie „Vorlieben und Versicherungsrealität“ der Autofahrer aussehen.
Die Ergebnisse basieren nicht auf den durchgeführten Vergleichen, die Durchblicker mit 1,7 Millionen beziffert, sondern auf tatsächlich via Durchblicker abgeschlossenen Versicherungen. Deren Gesamtzahl gibt das Unternehmen zwar nicht bekannt, für die Studie habe man aber eine – für die Durchblicker-Kunden repräsentative – Stichprobe von rund 8.000 Datensätzen herangezogen.
Da es sich eben ausschließlich um Daten aus dem Durchblicker-Vertrieb handelt, könne die Studie in ihren Ergebnissen zwar Abweichungen vom Gesamtmarkt aufweisen, man werde aber von „Erkenntnissen zu online-affinen Autobesitzerinnen und -besitzern“ sprechen können, so der Durchblicker zum VersicherungsJournal.
Jährliche Kosten zwischen 870 und 1.484 Euro
Eine dieser Erkenntnisse betrifft die durchschnittliche Brutto-Jahresprämie (inklusive motorbezogener Versicherungssteuer). Sie „fällt bei den verschiedenen Automarken unterschiedlich aus und liegt zwischen 870 Euro bei Peugeot und 1.484 Euro bei BMW“, berichtet Geschäftsführer Reinhold Baudisch.Frauen zahlen im Schnitt 907, Männer 1.053 Euro pro Jahr. Diese Differenz sei nicht auf unterschiedliche Anteile von Kaskoversicherungen zurückzuführen. Unterschiede gebe es auch zwischen den Bundesländern: In Kärnten liege die durchschnittliche Prämie bei 923 Euro, in Wien bei 1.058 Euro.
„Über alle Marken, Bundesländer und Geschlechter gerechnet, liegt die durchschnittliche Jahresprämie bei 1.004 Euro“, fasst Baudisch zusammen.
VW vor Audi und BMW
Was die Automarken angeht, werde vorzugsweise europäisch eingekauft. Mit Abstand am beliebtesten sei Volkswagen: 15,6 Prozent haben sich laut Durchblicker für diese Marke entschieden. Deutschland belegt mit Audi (7,3 Prozent) und BMW (7,1 Prozent) auch die Plätze zwei und drei.Am höchsten im Kurs steht dabei sowohl bei Männern als auch Frauen der VW Golf. Hinter dem Golf scheiden sich auf Platz zwei die Geschlechtergeister: Der Passat werde zu drei Vierteln von Männern gekauft, hingegen entscheiden sich doppelt so viele Frauen wie Männer für einen Polo. Insgesamt, so der Durchblicker, zeigen sich Audi und BMW als „Männermarken“, Opel und Ford als „Frauenmarken“.
Auch bei den Altersgruppen macht die Studie Unterschiede aus: Unter den Mercedes-Benz-Fahrern seien die über 65-Jährigen klar die dominante Altersgruppe und bei Skoda mit knappem Vorsprung am stärksten. Als „jüngste“ Marken eruierte die Studie Audi und BMW: Hier seien die 17- bis 24-Jährigen am stärksten vertreten. Kasko-Anteil bei Dacias am höchsten, Ältere neigen eher zur Kasko
Wie verhalten sich die Durchblicker-Versicherungskunden in Sachen Kasko? Rund 34 Prozent der Zulassungsinhaber haben zusätzlich zur Haftpflicht- eine Teil- oder Vollkaskoversicherung.
„Dieser Anteil wächst stetig mit zunehmendem Alter: Unter den 17- bis 24- Jährigen haben rund 16 Prozent eine Kaskoversicherung, bei den über 65-Jährigen sind es über 47 Prozent.“ Nach Automarken sortiert, halten Dacia-Fahrer mit rund 59 Prozent den höchsten Kasko-Anteil. Am geringsten ist er bei Alfa-Romeo-Lenkern mit etwa 16 Prozent.
Im Bundesländervergleich entscheiden sich laut Durchblicker vor allem die Fahrzeugbesitzer in Wien, Salzburg (je 36 Prozent) und Niederösterreich (35 Prozent) für eine Kaskoversicherung. Am geringsten ist der Kasko-Anteil in Oberösterreich (29 Prozent) und der Steiermark (28 Prozent).
Verteilung in den Bonus/Malus-Stufen 0 und 9
In der „Bonus/Malus-Analyse“ befinden sich zirka 31 Prozent in der Bonus/Malus-Stufe 9, knapp 48 Prozent in Stufe 0. Bei Frauen ortet der Durchblicker eine etwas schwächere Tendenz zur Stufe 0 (44 Prozent) als bei den Männern (50 Prozent). Umgekehrt sind Frauen ein wenig häufiger in Stufe 9 (33 Prozent) als Männer (29 Prozent).Die Altersverteilung überrascht kaum: Bei den 17- bis 24-Jährigen ist die große Mehrheit von 76 Prozent in Stufe 9 anzutreffen. Bei den über 65-Jährigen befinden sich 75 Prozent in Stufe 0 und lediglich 11 Prozent in Stufe 9.