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VersicherungsJournal.at – Durchblicker macht „Vermittlern das Leben nicht einfacher“

Verfasst am 14.03.2018




Aktuell bietet das Online-Portal Durchblicker.at 27 Tarifvergleiche für Versicherungen, Telekommunikation, Strom und Gas sowie für Finanzprodukte wie Kredite, Girokonten und Sparzinsen an. Im achten Jahr seines Bestehens wurde erstmals die Gewinnzone erreicht. Gründer und Geschäftsführer Reinhold Baudisch bekräftigt seine politische Forderung nach einer „Beseitigung der Wechselhürden“.

Das Online-Tarifvergleichsportal Durchblicker.at feierte am 15. Februar 2018 sein achtjähriges Bestehen – anlässlich dessen erklärte Gründer und Geschäftsführer Reinhold Baudisch am Dienstag, dass nun erstmals die Gewinnzone erreicht wurde. Dafür habe es drei Finanzierungsrunden gebraucht.

Die Zahl der Online-Tarifkalkulationen sei im vergangenen Jahr auf insgesamt 6,5 Millionen Vergleiche geklettert.

Aktuell könne sich ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt durch einen Wechsel der Anbieter für Versicherungen, Bankkonten, Energie, TV und Telekommunikation bis zu 2.750 Euro im Jahr ersparen. Dabei werde allerdings ein „Worst Case Scenario“ angenommen, bei dem der Kunde zuvor schlechtestmöglich versorgt gewesen sei.

Insgesamt gibt es bei Durchblicker.at aktuell 27 Vergleichskategorien; die Kategorien Internet-TV, Festnetz und Kombipakete sind 2017 hinzugekommen. Der Bereich Autoversicherung zählt zu den größten „Verticals“ des Vergleichsportals.

Sieben von zehn Autokäufern vergleichen die Kfz-Haftpflichtversicherung

Die meisten Kfz-Besitzer vergleichen ihre bestehende Kfz-Haftpflichtversicherung „überraschenderweise“ nicht, erklärte Baudisch eingangs – er spricht von rund 90 Prozent. Dabei brächte ein Wechsel Durchblicker zufolge „durchschnittlich 172 Euro Ersparnis, maximal 894 Euro“.

2017 nutzten rund 327.000 Personen die Dienste des Online-Tarifrechners, um ihre (Kfz-Haftpflicht-)Versicherung auf deren Status im Versicherungsumfeld zu überprüfen. Von jenen Personen, die 2017 ein Auto (neu wie gebraucht) angeschafft haben, nutzten 629.000 den Durchblicker.

Zu genauen Abschlussvolumina will sich Baudisch nicht äußern, jedoch könne man von einer einstelligen Conversion-Quote (Vergleich und in der Folge Abschluss bei Durchblicker.at) ausgehen.

Politische Forderung: Beseitigung von Wechselhürden

„Bei Kfz-Versicherungsverträgen muss man automatisch zwölf Monate warten, wenn man seine Kündigung nicht rechtzeitig abschickt oder den Termin übersieht“, ärgert sich Baudisch in der Pressekonferenz. Er fordert deshalb „klare und einheitliche“ gesetzliche Vorgaben, um den Anbieter-Wechsel für die Konsumenten zu erleichtern.

So liegen die Wechselraten bei Strom und Gas in Deutschland „rund doppelt so hoch wie in Österreich“. Bei Kfz-Versicherungen wechseln durch einheitliche, gesetzlich vorgegebene Wechseltermine am Jahresende jährlich Millionen von deutschen Kfz-Besitzern ihren Anbieter.

„Würde es die Gesetzeslage zulassen, dass Konsumenten ihre Kfz-Versicherung einfach online wechseln können, würden die Wechselraten auch in diesem Bereich rapide steigen und die Österreicher viel Geld sparen“, ist Baudisch überzeugt.

Kritik an Status quo

Stichwort „Kürzere Laufzeiten bei Versicherungen“: Noch immer würden im Schaden-/Unfall-Bereich mehrheitlich Zehnjahresverträge abgeschlossen; das hemme den Wettbewerb, so Baudisch.

Stichwort „Erinnerungen verpflichtend vor Vertragsverlängerung“: Viele Versicherer würden Kunden nicht rechtzeitig an die Vertragsverlängerung erinnern, sondern Prämienvorschreibungen zu einem Zeitpunkt senden, an dem die Frist zur Kündigung des Vertrags bereits verstrichen sei, kritisiert Baudisch.

Dieses Verhalten sei nicht im Sinne des Konsumenten, meint der Durchblicker.at-Geschäftsführer und verweist in diesem Zusammenhang auf § 6 KSchG.

Mitunter würden sogar Kfz-Kaskoversicherungen mit zehnjähriger Laufzeit angeboten. „Dabei liegt die durchschnittliche Verweildauer eines Autos bei fünf Jahren“, so Baudisch.

Wie es Durchblicker.at handhabt

Am Beispiel der Haushaltsversicherungen: Bei Durchblicker.at werden Kunden vorab 30 bis 40 Fragen gestellt, um deren Situation herauszufinden.

Baudisch ergänzt: „Ich würde jetzt ganz bewusst nicht sagen: Wir machen es besser als Makler – natürlich ist unsere Beratung maschinell, aber wir beraten auf Wunsch auch telefonisch und per Chat, auch per E-Mail.“ Insgesamt seien 25 der insgesamt 57 Mitarbeiter im Kundenbereich im Einsatz.

9.000 Anbieterbewertungen abgegeben

Seit dem Sommer 2017 können Kunden beim Abschluss oder Wechsel auch Anbieter bewerten. Mittlerweile haben knapp 9.000 Nutzer Bewertungen für ihre jeweiligen Energie- und Versicherungsanbieter abgegeben.

„Wir haben damit ein zusätzliches Kriterium für die Wahl des passenden Anbieters geschaffen. Unsere Kunden erhalten damit nun auch einen Eindruck über Qualität und Verlässlichkeit“, so Baudisch.

„Umgekehrter Beratungsdiebstahl“

Der Durchblicker.at-Geschäftsführer weiß: „Vermittler sehen uns kritisch – wir haben deren Leben nicht gerade einfacher gemacht.“

Zugleich spricht er in diesem Zusammenhang aber auch von einem von ihm „umgekehrter Beratungsdiebstahl“ genannten Phänomen: wenn sich Konsumenten auf Durchblicker.at informieren, um dann beim Vermittler zu kaufen.

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