Gekündigte EVN-Kund:innen sollten bis Ende Mai Neuanbieter wählen
Verfasst am 23.05.2023
Wien, am 23. Mai 2023 – Rund 300.000 EVN-Kundinnen und -Kunden sind von der Vertragskündigung der „Optima-Klassik-Tarife“ betroffen, die Ende Juni eingestellt werden. Ohne Neuvertrag droht diesen Haushalten die Abschaltung ihrer Strom- bzw. Gaszähler. Viele Betroffene stehen noch immer vor der Wahl eines neuen Anbieters oder Tarifs. Die Zeit drängt: Durch die gesetzlich verankerte Wechseldauer von drei Wochen, sollte die Entscheidung bis Ende Mai fallen.
durchblicker, Österreichs größtes unabhängiges Tarifvergleichsportal, hat die aktuellen Preise für unterschiedliche Verbrauchsmengen erhoben und inklusive Strompreisbremse ausgewertet. Haushalte mit durchschnittlichem Strom- und Gasverbrauch sparen beim Alternativanbieter über 1.400 Euro. Wer noch mit Strom heizt, kann seine Kosten durch den Wechsel auf den günstigsten Anbieter um ein knappes Drittel reduzieren. Fixtarife liegen klar im Trend, sogenannte Floater werden derzeit kaum angeboten und daher nur zu 11 Prozent abgeschlossen. Bindet man sich auf ein Jahr, kann man rechtzeitig zum angekündigten Ende der Strompreisbremse Mitte 2024 wieder wechseln.
Fast drei Viertel der niederösterreichischen Haushalte gehen von über 3.000 kWh Stromverbrauch aus
Wie die Datenanalyse der via durchblicker verglichenen Stromtarife im April zeigt, dürfte der Verbrauch bei vielen niederösterreichischen Haushalten weit über jenem liegen, der von der Stromkostenbremse mit 2.900 kWh gedeckt ist. „72,6 Prozent der Niederösterreicher:innen geben beim Tarifrechner an, einen Strombedarf von mehr als 3.000 kWh zu haben“, erklärt Stefan Spiegelhofer, Leiter des Bereichs Energie bei durchblicker. „Daher ist der Preisvergleich trotz Strompreisbremse so wichtig, denn: Je höher der Verbrauch, desto höher ist das Einsparpotenzial beim Alternativanbieter.“Kund:innen mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.000 kWh Strom müssen beim niederösterreichischen Landesenergieversorger inklusive Strompreisbremse derzeit 798 Euro pro Jahr bezahlen, beim günstigsten Anbieter sind es 14 Prozent (112 Euro) weniger. Bei einem Verbrauch von 5.000 kWh Strom liegt die EVN 24 Prozent (391 Euro) über dem Bestbieter. Wird der Wohnraum elektrisch beheizt, was österreichweit noch bei mehr als sechs Prozent (1) der Fall ist, liegt der Verbrauch bei gut 10.000 kWh. Das Einsparpotenzial beträgt hier aktuell 30 Prozent oder umgerechnet 1.077 Euro pro Jahr.
Großfamilien können Gaskosten um knapp 2.000 Euro reduzieren
Egal, ob Kleinverbraucher oder Großfamilie, bei den Gaskosten kann ordentlich gespart werden. Bereits ein Singlehaushalt mit 4.000 kWh Gasverbrauch spart pro Jahr beim günstigsten Anbieter 350 Euro im Vergleich zum neuen EVN-Tarif „Optima Garant Natur 12“. Ein Familienhaushalt mit 100m² kommt bei 15.000 kWh Gas auf ein Einsparpotenzial von 1.168 Euro, eine Großfamilie mit 25.000 kWh spart aktuell 1.920 Euro beim Wechsel auf die preiswerteste Alternative.Neukunden profitieren, Bestandskunden hängen in Jahresbindung fest
Sinkende Großhandelspreise werden oft zeitverzögert oder schleppend an die Endkund:innen weitergegeben. Dennoch stellt durchblicker bei Neukundentarifen seit Jahresbeginn einen leichten Preisrückgang fest. „Für Neukunden gibt es derzeit Angebote ab 6 Cent pro Kilowattstunde bei Gas sowie 19,5 Cent bei Strom. Im Herbst lagen die günstigsten Angebote noch bei 14 Cent für Gas und 27 Cent bei Strom“, erklärt der Experte. „Das ist zwar sehr positiv für all jene, die jetzt einen neuen Vertrag abschließen. Wer jedoch Mitte bis Ende letzten Jahres eine 12-Monats-Bindung eingegangen ist, steckt im hohen Fixtarif fest.“EVN-Kündigungsfrist geht ins Finale
„Wir empfehlen allen gekündigten EVN-Kundinnen und -Kunden, die noch nicht gewechselt haben, sofort zu vergleichen und einen Fixtarif abzuschließen“ rät Energieexperte Spiegelhofer. „Wer jetzt eine einjährige Bindung eingeht, kann zum Ende der Strompreisbremse im Juni 2024 wieder Preise vergleichen und auf den günstigsten Anbieter umsteigen“, so Spiegelhofer. „Dass die Tarife aufgrund des Antiteuerungspaketes innerhalb der kommenden zwei bis drei Wochen massiv nachgeben, ist unwahrscheinlich. Mittelfristig hoffen wir aber auf einen weiteren Rückgang der Preise.”Quelle: So heizt Österreich, Februar 2020
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