Abgespeckte Weihnachten: 4 von 10 schenken weniger
Verfasst am 06.12.2023
Aufgrund der anhaltenden Teuerung sehen sich viele Haushalte veranlasst, ihre Weihnachtsausgaben einzuschränken: Sieben von zehn Österreicher:innen wollen dieses Jahr mehr aufs Geld schauen und vor allem bei Geschenken und Dekoartikeln sparen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Tarifvergleichsportals durchblicker hervor. Demnach planen 38 Prozent der Befragten, weniger Geschenke zu kaufen, jede:r Achte schenkt gar nichts, lediglich zwei Prozent wollen mehr Geschenke unter den Christbaum legen. Grund ist die aktuelle Einkommenslage: 8 von 10 Haushalte leiden weiter unter der Teuerung, knapp 370.000 Haushalte können ihre Fixkosten nicht mehr decken. Trotzdem blicken einige wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft.
Wien, am 6. Dezember 2023 – „Nach den Pandemie-Jahren und der massiven Inflation, dürfte es auch in der heurigen Weihnachtssaison schwierig werden, das Vorkrisenniveau von 2019 im Einzelhandel zu erreichen“, erläutert Martin Spona, designierter durchblicker CEO und Finanzexperte, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage. „69 Prozent geben an, sich aufgrund der Teuerung bereits in den vergangenen drei Monaten stärker eingeschränkt zu haben, etwa gleich viele Personen wollen das auch zu Weihnachten tun. Der Handelsverband geht bei Weihnachtsgeschenken heuer von einem Minus von 9 Prozent pro Kopf aus.“ Unterschiede gibt es laut durchblicker-Umfrage allerdings im Bundesländervergleich: Während im Burgenland 82 Prozent und in Kärnten 75 Prozent angeben, zu Weihnachten verstärkt aufs Geld zu schauen, sind es in Vorarlberg nur 63 Prozent. Drei Viertel der Sparwilligen wollen sich bei Geschenken einschränken, 60 Prozent bei der Weihnachtsdekoration, 47 Prozent beim Weihnachtsbaum und 45 Prozent bei den Lebensmitteleinkäufen rund um die Feiertage.
Fixkosten leicht rückläufig, Nahrungsmittel und Restaurantbesuche gehen weiterhin ins Geld
Laut Umfrage können 9 Prozent der österreichischen Haushalte – umgerechnet etwa 370.000 - ihre Fixkosten nicht mit ihrem laufenden Einkommen decken. Das sind drei Prozent oder etwa 130.000 Haushalte weniger als noch im Mai dieses Jahres. Damals wirkte sich die Teuerung beim Heizen noch auf jede:n Zweite:n stark aus, in der aktuellen Befragung sind es nur noch 38 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei den Stromkosten: Zuletzt verspürten noch 45 Prozent starke Teuerungseffekte, derzeit ist es etwa ein Drittel. Im Konsumbereich ist der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln für fast zwei Drittel immer noch am stärksten spürbar, wenn auch leicht rückläufig. Bei Restaurant- und Barbesuchen geben knapp sechs von zehn Befragten an, dass sich die Teuerung stark bemerkbar macht – ein konstantes Ergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr.„Die Ausgaben des täglichen Lebens sind hoch geblieben, das spüren die österreichischen Haushalte bei jedem Lebensmitteleinkauf. Dafür gibt es seit einigen Monaten wieder deutlich günstigere Strom- und Gastarife und dieses Potenzial gilt es jetzt auszuschöpfen“, so Spona. Nur 18 Prozent der Haushalte geben an, schon einmal den Gasanbieter gewechselt zu haben, um Geld zu sparen. Bei Strom sind es 47 Prozent. Die höchste Wechselbereitschaft besteht im Bereich Mobilfunk, wo bereits 55 Prozent zumindest einmal gewechselt haben. Ein durchschnittlicher Familienhaushalt spart bei einem Anbieterwechsel bis zu 1.300 Euro bei Gas und 700 Euro bei Strom. Besonders Haushalte, die mehr als 2.900 kWh Strom im Jahr verbrauchen oder immer noch mehr als 40 Cent je kWh bezahlen, sollten jetzt über https://durchblicker.at/strom Tarife vergleichen.
43 Prozent rechnen mit Einkommenserhöhung im kommenden Jahr
87 Prozent, und damit 12 Prozent mehr als im ersten Halbjahr, gehen davon aus, dass die Preise auch 2024 weiter steigen werden. Dennoch sind die Haushalte für das kommende Jahr ein wenig zuversichtlicher. Blickten vor einem Jahr noch zwei Drittel ihrer finanziellen Situation sorgenvoll in die Zukunft, sind es jetzt nur noch 56 Prozent – wenn auch damit immer noch die Mehrheit. Im Mai dieses Jahres gab die Mehrheit (55 Prozent) an, mit einem reduzierten Haushaltseinkommen auskommen zu müssen – beispielsweise aufgrund von Kündigung oder dem Wegfall von Überstunden. Bei der aktuellen Befragung geben dies um 18 Prozentpunkte weniger an. Fast jede:r Fünfte gibt an, dass das Haushaltsnettoeinkommen in den vergangenen drei Monaten gestiegen sei. 43 Prozent der Österreicher:innen rechnen zudem mit einem Anstieg im kommenden Jahr. Etwa 70 Prozent davon erwarten (kollektivvertragliche) Lohn- und Gehaltserhöhungen, jede:r Fünfte rechnet mit Zuschüssen bzw. einen Teuerungsausgleich der Bundesregierung und jede:r Sechste geht von einer Prämie oder einem Bonus vom Arbeitgeber aus.CAWI-Umfrage durch Bilendi & respondi, n=1.200. Bevölkerungsrepräsentativ für Österreich hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bundesland. Befragungszeitraum: 16. November - 20. November 2023.
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