Energie Entlastungspaket: Was bringt es Österreichs Haushalten?
durchblicker Redaktion
22.03.2022
3 min
Foto: vejaa – stock.adobe.com
Senkung der Energieabgabe, 150 Euro Energiekostenbonus und die Aussetzung der Ökostromförderkosten: Die Regierung hat mehrere Maßnahmen beschlossen, um die hohen Energiepreise abzufedern. Wir haben uns im Detail angesehen, wer wie vom Entlastungspaket profitiert.
Energie Entlastungspaket: Geplante Maßnahmen im Überblick
Bereits seit Monaten steigen die Kosten für Strom und Gas. Die damit verbundene Teuerung stellt für viele Personen eine große Belastung dar. Nun setzt die Regierung weitere Schritte, um private Haushalte und Firmen zu entlasten.
Ein 2,1 Milliarden Euro schweres Antiteuerungspaket soll die steigenden Energiekosten und hohe Inflation abfedern. Welche Entlastungen sind konkret für private Haushalte geplant?
Zum einen werden die Pendler:innen entlastet: Das Paket sieht eine um 50-prozentige Erhöhung der Pendlerpauschale und eine Vervierfachung des Pendlereuros vor. Für Negativsteuerbezieher:innen kommt ein einmaliger negativsteurfähiger Betrag von 100 Euro. Ebenso werden die Preise für öffentliche Verkehrsmitteln gesenkt.
Ein großer Teil des neuen Entlastungspakets ist die Senkung der Energieabgaben: Bis Juni 2023 werden die Erdgasabgabe und die Elektrizitätsabgabe um 90 % gesenkt.
Diese Schritte kommen zusätzlich zu den bereits beschlossenen Maßnahmen im Jänner: Die Ökostrompauschale sowie der Ökostrombeitrag werden 2022 ausgesetzt. Außerdem kommt ein 150 Euro Energiebonus bzw. ein Teuerungsausgleich in Höhe von 300 Euro für einkommensschwache Haushalte.
Wie viel an Ersparnis bringen die beschlossenen Entlastungspakete der Regierung bei Strom und Gas? Wir haben uns angesehen, wie Österreichs Haushalte davon profitieren.
Foto: Energie Entlastungspaket 2022 & Ersparnisse für einen durchschnittlichen Wiener Familien-, 2-Personen und Single-Haushalt
Ersparnis Familienhaushalt
Ein durchschnittlicher Wiener Familienhaushalt spart durch die Senkung der Energieabgaben rund 160 Euro im Jahr: Bei Strom macht die Reduktion der Elektrizitätsabgabe 65 Euro und bei Gas die Erdgasabgabe rund 95 Euro aus. Berücksichtigt man auch den 150 Euro Energiebonus sowie die abgesetzten Ökostromförderkosten (insgesamt 75 Euro), wird ein Familienhaushalt heuer mit rund 385 Euro entlastet.
Dennoch: Aufgrund der teils signifikanten Tariferhöhungen bei Strom und Gas muss ein durchschnittlicher Haushalt heuer mit Mehrkosten von mehr als 500 Euro bei Energie rechnen. Die von der Regierung geplanten Maßnahmen können die Mehrkosten somit nur zum Teil kompensieren.
Ersparnis 2 Personen Haushalt
Ein 2 Personen-Haushalt in Wien wird durch die Reduktion der Elektrizitätsabgabe bei Strom um 49 Euro im Jahr entlastet. Da auch der verbrauchsabhängige Ökostrombeitrag (47 Euro) sowie die Ökostrompauschale (13 Euro) entfällt, reduziert sich die Stromrechnung eines 2 Personen Haushalts um 109 Euro. Wird mit Gas geheizt, dann bringt die Reduktion der Erdgasabgabe rund 62 Euro zusätzlich an Entlastung. Hinzu kommt noch der einmalige 150 Euro Energiekostenausgleich, der beim Strom- oder Gasanbieter eingelöst werden kann. Die von der Regierung angekündigten Energie-Maßnahmen entlasten einen 2 Personen Haushalt mit rund 321 Euro im Jahr.
Ersparnis Single Haushalt
Einem Wiener Single-Haushalt bringen die geplanten Energie Entlastungsmaßnahmen 270 Euro Ersparnis. Konkret spart die Reduktion der Elektrizitätsabgabe bei Strom 32 Euro, bei Gas die Erdgasabgabe 44 Euro. Hinzu kommen noch die von der Regierung bereits beschlossenen Maßnahmen: 150 Euro Energiebonus sowie die Aussetzung der Ökostromförderkosten – diese machen für unser Singlehaushalt Beispiel in Wien rund 44 Euro im Jahr aus.
Hohe Strom- und Gasrechnung – was tun?
Trotz der Energie Entlastungsmaßnahmen der Regierung kommen auf Österreichs Haushalte heuer Mehrkosten bei Strom und Gas zu. Da stellt sich vielen die Frage – was tun?
Aktuell befinden sich die Energiemärkte in einem Ausnahmezustand: Bereits seit Monaten reagieren die Strom- und Gasanbieter mit Preiserhöhungen. Der Krieg in der Ukraine hat die Energiesituation zuletzt verschärft. Wer aktuell einen stabilen Tarif hat und nicht von einer Preiserhöhung betroffen ist, sollte mit einem Anbieterwechsel abwarten. Tipp: Bei diesen Haushalts Fixkosten lässt sich aktuell noch Geld sparen.
Wer bei Strom und Gas sparen möchte, sollte auch beim eigenen Verhalten ansetzen. Kennen Sie eigentlich die 10 größten Stromfresser in Ihrem Haushalt? Nein? Dann wird es Zeit diese aufzuspüren und zu beseitigen.
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