01 / 30 60 900

Mo - Do 8:00 - 17:00 Uhr

Fr 8:00 - 16:00 Uhr

Netzkosten 2026: So hoch fallen die Entgelte für Strom & Gas nächstes Jahr aus

durchblicker Redaktion

22.10.2025

5 min

Ein großer Strommast aus Metall ragt schräg in den Himmel. Die Sonne scheint hell im Hintergrund, erzeugt einen warmen Lichteffekt auf dem Mast und lässt die Drähte gegen den blauen Himmel und einige verstreute Wolken hervorgehoben erscheinen.

Foto: bohbeh – stock.adobe.com

Die Netzentgelte machen rund ein Drittel der Strom- und Gasrechnung aus. Wie hoch die neuen Stromnetzgebühren und Gasnetzgebühren 2026 in Ihrem Bundesland ausfallen? Das erfahren Sie hier.

Neue Netzentgelte für Strom 2026

Die Kosten der Stromnetzbetreiber entwickeln sich aufgrund der Investitionstätigkeiten für den Ausbau und den Erhalt des Stromnetzes 2026 regional stark unterschiedlich. Daher fallen auch die Netzkosten von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich hoch aus. Aber auch die Abgabemengen sind rückläufig. Während also die Kosten für das Netz steigen, sinken die aus dem Netz bezogenen Strommengen. Es verteilen sich somit höhere Kosten auf weniger Haushalte. Beim Strom liegt dies unter anderem am Photovoltaik-Boom.

Österreichweit erhöhen sich mit 1. Jänner die Stromnetzentgelte laut E-Control für einen durchschnittlichen Haushalt (Jahresverbrauch von 3.500 kWh) im Schnitt um rund 1,3 %. Das entspricht jährlichen Mehrkosten von rund 4 Euro. Allerdings fallen die Netzkosten für Strom dieses Jahr je nach Bundesland sehr unterschiedlich aus: während es in manchen Bundesländern sogar eine Senkung der Netzkosten 2026 gibt, gibt es in einigen eine deutliche Erhöhung der Netzkosten.

Deutliche Erhöhungen der Stromnetzentgelte gibt es nächstes Jahr im Burgenland (+16%), in Tirol (+11%) und in Niederösterreich (+7%). Während in Oberösterreich die Stromnetzentgelte nur sehr gering steigen (+1%).

In allen anderen Bundesländern gibt es ab 2026 geringere Netzkosten beim Strom. Mit Abstand am stärksten sinken die Netzentgelte in Salzburg (-9%), in Wien (-3%) gefolgt von Vorarlberg, der Steiermark und Kärnten (-2%)

Neue Netzentgelte für Gas 2026

Anders als die netzgebühren für Strom, die ein gemischtes Bild ergeben steigen die Netzgebühren für Gas im Jahr 2026 in allen Bundesländern. Laut E-Control muss ein durchschnittlicher Haushalt in Österreich (Jahresverbrauch von 15.000 kWh) mit jährlichen Mehrkosten von rund 64 Euro rechnen – das sind über 5 Euro pro Monat mehr.

Am stärksten fallen die Erhöhungen in Kärnten mit Mehrkosten von 142 Euro (+35%), im Burgenland mit 120 Euro (+25%) und in der Steiermark mit 104 Euro (+27%) aus. Die Kostensteigerungen sind vor allem auf Mengenrückgängen sowie auf höhere Kosten für das Gasnetz zurückzuführen.

In Niederösterreich müssen Haushalte mit Gasheizung mit jährlichen Mehrkosten von rund 100 Euro (+30%) und in Wien mit 85 Euro (+17%) rechnen.

Im Westen fallen die Kostensteigerungen etwas geringer aus: Salzburg mit 45 Euro Mehrkosten (+14,5%), Vorarlberg und Tirol mit 40 Euro (+12%/+9%) . Die niedrigste Kostensteigerung gibt es für Öberösterreichische Haushalte: Ein Durchschnittshaushalt mit 15.000 kWh Gasverbrauch zahlt 2026 um 28 Euro jährlich mehr (+7%).

Was sind Netzentgelte?

Wofür zahlt man Netzgebühren, wofür werden sie verwendet? Werfen wir hierfür zunächst einen Blick darauf, wie sich die Stromkosten zusammensetzen.

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Die Stromkosten bestehen aus 3 Teilen. Zum einen aus dem Strompreis. Der Rest entfällt auf Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben (z.B. Gebrauchsabgabe, Elektrizitätsabgabe).

Ein Donut-Diagramm zeigt die Zusammensetzung der Stromkosten. Der Kreis ist in drei Segmente unterteilt: Blau für den Strompreis, Orange für Netzgebühren, und Hellblau für Abgaben und Steuern. Jedes Segment ist mit einem Symbol und einer Bezeichnung versehen. Oben steht der Titel "Zusammensetzung der Stromkosten".

Den Strompreis können Sie durch die Wahl des Stromanbieters wesentlich beeinflussen. Denn während Sie Ihren Stromanbieter frei wählen können, ist das beim Netzbetreiber nicht der Fall. Ihren Netzbetreiber können Sie nicht wechseln.

Die Netzgebühren, Steuern und Abgaben sind gesetzlich vorgegeben. Die Höhe hängt unter anderem von Ihrem individuellen Stromverbrauch ab.

Einfach erklärt: Strom Netzgebühren

Die Netzentgelte sind jene Gebühren, die Sie jährlich an Ihren Netzbetreiber zahlen. Die Kosten für das Netz werden dabei in verschiedene Entgelte unterteilt. Hier zwei Beispiele:

Zum einen zahlen Sie für die Nutzung des Netzes. Die Netznutzungsentgelte verwenden die Netzbetreiber, um ihre Aufwendungen für die Errichtung, den Ausbau, die Instandhaltung und den Netzbetrieb zu finanzieren.

Zum anderen fallen bei Strom auch Netzverlustentgelte an. Netzverlustentgelte entstehen physikalisch bedingt im Stromnetz. Oder genauer gesagt: “Durch das Netzverlustentgelt werden dem Netzbetreiber jene Kosten abgegolten, die dem Netzbetreiber für die Beschaffung der für den Ausgleich von Netzverlusten erforderlichen Energiemengen entstehen.” (E-Control)

Es gibt auch noch weitere “Systemnutzungsentgelte” wie beispielsweise Entgelte für Messleistungen.

Einfach erklärt: Gaspreis und Gas Netzgebühren

Auch die Gaskosten bestehen aus 3 Komponenten: Gaspreis, Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben (z.B. Erdgasabgabe). Die Netzgebühren bei Gas umfassen zum Beispiel Netznutzungsentgelte oder Entgelte für Messleistungen und Ablesung.

Wie werden Netzentgelte berechnet?

Die Netzgebühren werden per Verordnung von der zuständigen Regulierungsbehörde E-Control auf Basis gesetzlicher Grundlagen festgelegt (Systemnutzungsentgelte-Verordnung). Die Netzentgelte werden immer zu Jahresbeginn (Jänner) angepasst und sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Wie hoch die Netzentgelte schlussendlich auf Ihrer Strom- oder Gasrechnung ausfallen, das hängt unter anderem auch mit Ihrem individuellen Strom- oder Gasverbrauch zusammen.

Warum gibt es regionale Unterschiede bei den Netzentgelten?

Die Unterschiede bei den Netzentgelten sind auf verschiedene Investitionstätigkeiten je Netzgebiet zurückzuführen. Denn beim Ausbau und Betrieb der Netze spielen auch geografische und geologische Faktoren eine Rolle. Außerdem sind die Abgabemengen rückläufig (geringerer Strom- und Gasverbrauch). Das erklärt, warum die Netzentgelte von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich hoch ausfallen.

Warum steigen die Netzgebühren 2025 so stark an?

Im Vergleich zu 2024 steigen die Netzentgelte bei Strom und Gas stark an. Neben den unterschiedlich hohen Investitionen in das Strom- und Gasnetz gibt es für die Kostensteigerung noch einen weiteren Grund:

Während die Kosten für das Netz steigen, sinken die aus dem Netz bezogenen Energiemengen. Es verteilen sich also höhere Kosten auf weniger verbrauchte Energieeinheiten, sprich Haushalte. Beim Strom liegt dies unter anderem am Photovoltaik-Boom, beim Gas unter anderem am Umstieg auf Fernwärme oder auf weitere nicht-fossile Heizungssysteme.

Eine anthropomorphe Fuchsfigur in einem Cowboy-Outfit mit einem breiten blauen Hut, blauem Umhang und einem goldenen Sheriff-Stern auf der Brust trägt einen modernen Smartphone-Halter am Gürtel, auf dem "durchblicker" zu lesen ist. Der Fuchs hat orangefarbenes Fell mit weißen und schwarzen Akzenten und steht aufrecht.
Erhalten Sie auch zukünftig aktuelle & einfache Tipps zum Fixkosten senken
  • Monatliche Spartipps von den durchblicker Expert:innen
  • Aktuelle Markt-Entwicklungen & Sparpotenziale verlässlich im Postfach

Das könnte Sie auch interessieren

Aktuelle News und Beiträge aus unserem Blog

Mehr Wissen, bessere Entscheidungen

Weitere praktische Ratgeber & Expertenwissen