Einkommensbefragung: Haushalte weiter pessimistisch – Ein Fünftel erwartet KV-Abschluss über 10 %
Verfasst am 14.10.2022
Erst acht Prozent der Arbeitnehmer:innen haben Gehaltserhöhung erhalten, 16 Prozent einen einmaligen Bonus – Zwei Drittel glauben an keine Verbesserung ihrer finanziellen Situation bis Jahresende – 22 Prozent befürchten KV-Abschluss unter 6 Prozent
Wien, am 14.10.2022 – Vor der zweiten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen bei den Metallern kommenden Montag blickt die Mehrheit der österreichischen Haushalte weiter pessimistisch in die nähere Zukunft. Knapp ein Fünftel rechnet mit einer Anhebung der Kollektivvertragslöhne und -gehälter um mehr als 10 Prozent, etwas mehr als ein Fünftel befürchtet einen KV-Abschluss unter 6 Prozent.
Erst 8 Prozent der Arbeitnehmer:innen haben heuer bereits eine Gehaltserhöhung erhalten, 16 Prozent immerhin eine einmalige Extrazahlung, ergab die aktuelle Einkommensbefragung des größten österreichischen Tarifvergleichsportals durchblicker.at, bei der von August bis September insgesamt 1.700 österreichische Haushalte befragt wurden. (1)
Immer mehr Haushalte spüren Teuerung – Jeder 9. kann Fixkosten nicht decken
Zwei Drittel und damit noch mehr als bei der jüngsten Befragung im April dieses Jahres sind demnach wegen ihrer finanziellen Situation ernsthaft besorgt. Haben im April acht von zehn Haushalten angegeben, dass sie die Teuerung bereits spüren, sind es mittlerweile mehr als 90 Prozent. Jeder sechste Haushalt muss inzwischen einen Kredit oder Überziehungsrahmen zur Deckung seiner Fixkosten nutzen, jeder neunte Haushalt kann seine Fixkosten aktuell nicht decken.Am sorgenvollsten sind die Menschen derzeit im Burgenland (77 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (70 Prozent) und in Oberösterreich (69 Prozent), am zuversichtlichsten in Vorarlberg.
96 Prozent österreichweit erwarten, dass ihre Fixkosten noch weiter steigen werden, 93 Prozent wollen ihre Ausgaben im Alltag einschränken. Schon im April hatten 91 Prozent angegeben, dass sie sich bei Ausgaben für Auto, Kleidung, Gastro, Urlaub und Co. zurückhalten würden. Tatsächlich haben rückblickend 70 Prozent über den Sommer bereits weniger ausgegeben als gewöhnlich.
Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) glaubt nicht, dass die Entlastungspakete der Regierung ausreichen werden. Nur ein geringer Anteil von 7 Prozent bleibt zuversichtlich und rechnet mit einer gleichbleibenden oder besseren finanziellen Lage.
Martin Spona, Leiter des Bereichs Consumer Finance bei durchblicker: „Rapide steigende Preise, bisher kaum Steigerungen bei den Gehältern – derzeit ist die Stimmung in der Bevölkerung auf einem absoluten Tiefpunkt. Jeder fünfte Haushalt hat aufgrund von Kurzarbeit, Kündigung, Überstundenentfall oder Ähnlichem sogar weniger im Börserl als vor Beginn der Teuerungswelle. Die Erwartungen in Hinblick auf die Herbstlohnrunde sind gespalten, und auch die Entlastung durch Regierungsmaßnahmen erscheint für die meisten Haushalte in Österreich nicht ausreichend. Die Haushalte werden den Gürtel in der Gastronomie, im Handel, beim Urlaub und im Alltag daher im kommenden Winter voraussichtlich noch enger schnallen als im Sommer.“
Arbeitssuchende, Personen in Karenz und in Ausbildung am stärksten betroffen
Von Einkommenseinbußen am stärksten betroffen sind Arbeitssuchende (64 Prozent der aus dieser Gruppe Befragten), Personen in Mutterschutz/Elternzeit (47 Prozent) und solche in Ausbildung inklusive Studierende (40 Prozent).Die Einkommenseinbußen sind nicht mehr ganz so hoch wie während der Hochphase der Pandemie, aber immer noch beträchtlich. Im Durchschnitt müssen die betroffenen Haushalte mit 589 Euro pro Monat weniger auskommen.
Vier von zehn Haushalten sparen aktuell bei Strom und Heizen
Teurere Anschaffungen wie Kfz, Wohnungsrenovierung und größere Reisen sind bei deutlich mehr als der Hälfte der Haushalte (55 Prozent) derzeit generell gestrichen. Im Alltag schränken 77 Prozent der Befragten ihre Ausgaben in der Gastronomie ein, 69 Prozent kaufen weniger Kleidung, und 63 Prozent vermindern ihre Ausgaben für Reisen.60 Prozent sparen beim Auto und beim Treibstoffverbrauch. Vier von zehn Haushalten versuchen, aktuell ihren Energieverbrauch bei Strom (41 Prozent) und beim Heizen (39 Prozent) zu reduzieren – noch mehr als im April: Da waren es beim Heizen 36 Prozent und bei Strom 32 Prozent, die ihren Konsum einschränkten.
Sparpotenziale heben
Gerade in der momentanen angespannten Lage rät durchblicker-Experte Martin Spona dazu, Sparpotentiale bei den Fixkosten zu nutzen. Wenn auch bei den Energiekosten derzeit wenig Handlungsspielraum besteht, so lassen sich durch Vergleiche der anderen Haushalts-Fixkosten wie Versicherungen, Bank-Gebühren oder Handy und Internet lohnende Einsparungen erzielen. Ein durchschnittlicher Haushalt kann sich rund 1.900 Euro pro Jahr ersparen, wenn Vergleiche angestellt und darauffolgend günstigere Anbieter gewählt werden. Ein aktueller Online-Tarifvergleich ist anonym und kostenlos abrufbar unter durchblicker.(1) Umfrage durch respondi AG, n=1.700, bevölkerungsrepräsentativ für M/F ab 18 Jahre, Befragungszeitraum: 25.-29. August 2022, 22.-29. September 2022
Über durchblicker
durchblicker ist das größte unabhängige Online-Tarifvergleichsportal Österreichs und Mitglied der Netrisk Gruppe, eines Verbunds führender Vergleichsportalen in Zentral- und Osteuropa. Aktuell bietet durchblicker 28 Tarifvergleiche für Versicherungen, Telekommunikation, Strom und Gas, sowie traditionelle Finanzprodukte wie Kredite, Girokonten und Sparzinsen.Mit den bedienungsfreundlichen Vergleichsrechnern finden Konsument:innen einen schnellen Marktüberblick und verlässlich und treffsicher individuelle Top-Angebote. Dank dem einfachen und schnellen Online-Abschluss lassen sich jährlich mehrere Tausend Euro bei den Fixkosten sparen. Dazu bietet durchblicker kostenlose Expertenberatung und übernimmt ebenfalls den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter.
Aktuell beschäftigt der österreichische Marktführer unter den Tarifvergleichsportalen mit Sitz in Wien mehr als 85 Mitarbeiter:innen. Partner von durchblicker sind Global 2000, klimaaktiv, sowie topprodukte.at und die Österreichische Fußball Bundesliga. Weitere Informationen unter www.durchblicker.at.
Rückfragehinweis:
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