Sparzinsen sinken wieder – vor allem Festgeld betroffen
Verfasst am 21.02.2024
Trendwende bei den Sparzinsen: durchblicker-Analyse zeigt, dass Festgeld-Zinsen (3 Jahre Bindung) in den letzten drei Monaten bereits um knapp 0,4 % gesunken sind, beim Tagesgeld immerhin um 0,15 %. Für Tagesgeld erhält man aktuell bis zu 3,00 %, für Festgeld 3,5 %. Für längerfristige Geldanlagen gibt es aktuell niedrigere Zinsen als für einjähriges Festgeld. durchblicker-Experte Ederer empfiehlt, Ersparnisse länger zu binden, um sich das aktuelle Zinsniveau über einen längeren Zeitraum zu sichern.
Wien, am 21. Februar 2024. Insgesamt zehnmal erhöhte die Europäische Zentralbank in den vergangenen zwei Jahren die Leitzinsen, seitdem ging es mit den Sparzinsen bergauf. So erhielten österreichische Sparerinnen und Sparer je nach Anbieter bis zu rund 3 % Zinsen für Tagesgeld (ohne Bonuszinsen) und bis zu 3,60 % Zinsen für Festgeld mit Bindung von 1 - 3 Jahren. Eine aktuelle durchblicker Sparzins-Analyse [1] zeigt: Die Trendwende ist nun da.
Andreas Ederer, Head of Banking von durchblicker: „Die Banken in Österreich und in der EU senken ihre Sparzinsen nun wieder. Das betrifft vor allem das Festgeld. Dabei zeigt sich ein ungewöhnliches Bild: Die meisten Banken und Sparkassen bieten derzeit für längerfristige Geldanlagen niedrigere Zinsen an als für einjähriges Festgeld. Dahinter steckt die Erwartung an die zukünftige Zinspolitik der EZB.“
Konkret sind in Österreich in den letzten drei Monaten die Zinsen für Festgeld mit einer Laufzeit von 3 Jahren um 0,38 Prozentpunkte auf durchschnittlich 2,82 % und für Festgeld mit einer Laufzeit von 2 Jahren um 0,28 Prozentpunkte auf 2,99 % am stärksten gesunken. Auch bei den europäischen Banken sind die Festgeld-Zinsen seit Ende des Vorjahres am stärksten gesunken – dies betrifft vor allem die 3- und 4-Jahresbindungen (-0,28 % bzw. -0,35 %). Beim Tagesgeld zeigt sich ein ähnliches Bild, wenngleich der Rückgang deutlich geringer ausfällt: Im Dezember 2023 lag der durchschnittliche Zinssatz in Österreich bei 1,61 %, im Februar nur noch bei 1,46 %. Das entspricht einem Rückgang von 0,15 Prozentpunkten.
Bis zu 3,35 % für Tagesgeld und 3,5 % bei Festgeld
Blickt man noch weiter zurück, nämlich bis zum Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung der EZB im Juni 2022, so ist das durchschnittliche Zinsniveau für Tagesgeld bei österreichischen Banken von 0,05 % auf 1,46 % gestiegen. Der Höchstzinssatz, also die Top-Konditionen, liegen momentan bei 3 % für Tagesgeld. Rechnet man hier noch die Bonuszinsen hinzu, die manche Banken für Neukund:innen für einen gewissen Zeitraum gewähren, kommt man sogar auf 3,35 %. In anderen Ländern der Eurozone zahlten die Banken durchweg deutlich höhere Sparzinsen.Auch beim Festgeld hat sich in den letzten eineinhalb Jahren einiges getan: Stand Februar 2024 liegen die Top-Konditionen in Österreich bei 3,25 % für 5 Jahre Bindung bzw. 3,50 % für ein Jahr. Im Juli 2022 lag der Höchstzinssatz noch bei 0,45 % für ein Jahr und bei 1,00 % für 5 Jahre.
„Auch wenn man derzeit für kurzfristiges Festgeld noch mehr Zinsen bekommt als für längere Laufzeiten, ist es dennoch ratsam, Erspartes länger zu binden, wenn es die persönliche finanzielle Situation erlaubt. Schließlich rechnen viele Banken im Laufe des Jahres 2024 mit Zinssenkungen – auch wenn die Zukunft nicht vorhersehbar ist, kann man sich mit einer längeren Bindung zumindest das aktuelle Zinsniveau längerfristig sichern“, so Andreas Ederer. Wer sein Geld nicht langfristig binden kann oder möchte, dem empfiehlt durchblicker, attraktive Neukunden-Aktionen zu nutzen: „In unserem Vergleichsrechner sehen wir, dass 6 von 12 Banken Bonuszinsen für Neukunden bei Tagesgeld gewähren.“
[1] Vergleich von Tagesgeld- und Festgeldkonditionen laut durchblicker.at/sparzinsen im Zeitraum Juli 2022 bis Februar 2024 auf Basis eines Anlagebetrages in Höhe von 20.000 Euro. Bonuszinsen sind nicht berücksichtigt, um die reale Zinsentwicklung abzubilden.
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