Warum eine Rechtsschutzversicherung in Österreich immer wichtiger wird
05.11.2025
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„Vor dem Recht sind alle gleich“ – so lautet ein bekannter Grundsatz. Die Realität sieht leider anders aus: Die Kosten für Anwält:innen, Gerichte und Sachverständige sind in Österreich in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Seit April 2024 verzeichnen wir 23 % höhere Gerichtsgebühren und 20 % höhere Anwaltstarife (seit 2023). Für viele Menschen wird der Zugang zum Recht somit immer schwieriger.
Eine Rechtsschutzversicherung schützt vor unkalkulierbaren finanziellen Risiken und sorgt für Chancengleichheit vor Gericht – und das für eine vergleichsweise geringe monatliche Prämie.
Das Wichtigste in Kürze
Recht wird teurer: Gerichts- und Anwaltskosten sind stark gestiegen. Ohne Absicherung kann schon ein kleiner Rechtsstreit zur finanziellen Belastung werden.
Rechtsschutzversicherung schützt vor Kostenrisiken: Sie übernimmt Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten und sorgt für Chancengleichheit vor Gericht.
Früh abschließen lohnt sich: Rechtsschutz gilt nur für künftige Fälle – Wartezeiten und Leistungen sollten Sie daher genau prüfen.
Zwischen den Anbietern gibt es große Preisunterschiede bei ähnlichen Leistungen – ein Rechtsschutzversicherungsvergleich hilft Ihnen, das beste Angebot zu finden.
Die Kostenfalle: Warum ein Rechtsstreit immer teurer wird
Wer heute in Österreich vor Gericht zieht, spürt die gestiegenen Kosten deutlich. Die Gerichtskosten in Österreich fallen 2024 um 23 % höher aus, die Anwaltskosten um 20 %. Das trifft besonders Privatpersonen hart.
Ein Beispiel:
Bei einem Streitwert von 2.500 €, etwa einer einbehaltenen Mietkaution, fallen 867 € Gerichtsgebühren an, wenn der Fall durch alle drei Instanzen geht. Dazu kommen die Anwaltskosten – und die können schnell explodieren: Schon nach rund 13 Arbeitsstunden übersteigen sie bei einem Streitwert von 2.500 € den eigentlichen Streitwert, selbst wenn nur der gesetzliche Mindesttarif verrechnet wird.
Ohne Absicherung kann ein Rechtsstreit somit leicht mehrere tausend Euro kosten.
Was übernimmt eine Rechtsschutzversicherung?
Eine Rechtsschutzversicherung in Österreich deckt jene Kosten, die im Zuge eines Rechtsstreits entstehen – vom ersten Beratungsgespräch bis zum Gerichtsurteil.
Grundlegende Bausteine
Schadenersatz- & Strafrechtsschutz: Dieser schützt bei Strafverfahren und Schadenersatzforderungen.
Beispiel: Sie verletzen beim Radfahren versehentlich einen Passanten. Die Versicherung übernimmt die Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten sowohl im eingeleiteten Strafverfahren als auch bei der Abwehr von Schadenersatzforderungen.Allgemeiner Vertragsrechtsschutz: Dieser greift bei Streitigkeiten aus Verträgen.
Beispiel: Sie kaufen eine Waschmaschine, die nicht richtig funktioniert, und der Händler weigert sich, sie zurückzunehmen oder zu reparieren. Mit einer Versicherung können Sie Ihr Recht durchsetzen.
Optionale Zusatzbausteine
Immobilien-Rechtsschutz: Bei Konflikten mit Vermieter:in, Mieter:in oder Hausverwaltung.
Arbeits-Rechtsschutz: Für Streitigkeiten mit Arbeitgeber:innen.
Familien-Rechtsschutz: Wenn etwa das Sorgerecht oder Unterhalt gerichtlich geklärt werden muss.
Erbrechtsschutz: Wenn Sie ein Testament anfechten oder Ihren Pflichtteil einfordern wollen.
Diese Vielfalt zeigt: Eine Rechtsschutzversicherung lässt sich flexibel an die persönlichen Lebensumstände anpassen.
Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?
Eine der häufigsten Fragen lautet: Was kostet eine Rechtsschutzversicherung in Österreich? Tatsächlich deutlich weniger, als viele denken: Ein solider Basisschutz ist oft schon ab 10 bis 15 Euro pro Monat zu haben. Wer zusätzliche Bausteine wie Arbeits-, Immobilien- oder Familienrechtsschutz wählt, zahlt etwas mehr – bis zu rund 50 Euro monatlich.
Fazit: Der Preis hängt direkt davon ab, was die Rechtsschutzversicherung übernimmt. Je umfangreicher der Schutz, desto höher die Prämie.
Auch zwischen den Anbietern gibt es große Preisunterschiede bei ähnlichen Leistungen – daher lohnt sich ein Rechtsschutzversicherungsvergleich auf jeden Fall.
Experten-Tipp: Rechtzeitig handeln und Wartezeiten beachten!
Viele fragen sich: Kann ich eine Rechtsschutzversicherung rückwirkend abschließen? Die klare Antwort lautet: Nein – Rechtsschutz ist immer Vorsorge.
Die meisten Versicherungen haben sogenannte Wartezeiten (Karenzzeiten). Sie gelten ab Vertragsbeginn und verhindern, dass sofort nach Abschluss ein bestehender Rechtsstreit übernommen wird.
Typische Wartezeiten in Österreich:
Keine Wartezeit: Bei Schadenersatz-, Straf- und Kfz-Rechtsschutz.
3 Monate: Für Vertrags-, Arbeits- und Mietrechtsschutz.
6 bis 12 Monate: Für Erb- und Familienrechtsschutz.
Einige Anbieter bieten Tarife ohne Wartezeit, dafür aber meist mit etwas höheren Prämien. Kostenfreie Erstberatungen sind bei vielen Versicherern jedoch sofort nach Vertragsabschluss inkludiert – auch während der Wartezeit.
Fazit: Vorsorgen ist besser als Prozesskosten tragen
Recht zu haben ist das eine – Recht zu bekommen, muss man sich jedoch erst einmal leisten können. Während die Kosten für Gerichtsverfahren weiter steigen, bietet eine Rechtsschutzversicherung schon ab wenigen Euro im Monat umfassenden Schutz.
Wer also rechtzeitig vorsorgt, sichert sich finanziell ab und kann sein Recht ohne Risiko durchsetzen.
Fazit: Nutzen Sie den großen durchblicker Rechtsschutzversicherungsvergleich und finden Sie den besten Anbieter für Ihre gewünschten Leistungen – einfach, transparent und mit wenigen Klicks.
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Martin Zwickl
Leitung Versicherung
Martin verfügt über langjährige Erfahrung in der Versicherungsbranche. Seine Fachkenntnisse erstrecken sich über alle gängigen Versicherungsarten, von Kfz bis Lebensversicherung – immer mit dem Ziel, den besten Schutz zu fairen Konditionen zu bieten. Mit einem tiefen Verständnis für Schadensregulierung und Risikomanagement findet er maßgeschneiderte Lösungen, die perfekt zu den Bedürfnissen unserer Kund:innen passen.