Wird Card Complete aufgelöst? Was Kund:innen 2026 wissen müssen

UniCredit Bank Austria und Raiffeisen International haben ihre bisherigen Anteile an Card Complete verkauft und sich vollständig aus dem Unternehmen zurückgezogen.

In der Folge holen beide Banken das stark wachsende Kartengeschäft wieder in die eigenen Häuser und wickeln es künftig selbst ab. Was bedeutet das für Kund:innen?

Betroffen sind alle, die ihre Card-Complete-Karte ursprünglich über ein Raiffeisen- oder Bank-Austria-Konto bezogen haben. Keine Veränderungen ergeben sich hingegen für Personen, die ihre Karte direkt bei Card Complete oder Diners Club besitzen – also ohne Bindung an eine Hausbank.

Die Banken versuchen derzeit, ihre Kund:innen mit möglichst viel Komfort und attraktiven Extras zu halten – etwa durch besonders einfache Umstiegsprozesse wie „in drei Klicks zur neuen Karte“ oder durch verschiedene Goodies und Vergünstigungen. Die Bank Austria stellt vollständig auf Mastercard um und wirbt damit, Bestandskund:innen ohne Aufpreis ein Upgrade – etwa auf eine Gold-Karte – zu ermöglichen.

Raiffeisen wiederum bietet die Wahl zwischen Visa und Mastercard und lockt zusätzlich mit reduzierten Gebühren im ersten Jahr für Classic- und Gold-Karten sowie mit Gewinnspielen wie Reisen oder Event-Tickets, um den Umstieg besonders attraktiv zu gestalten. Was viele Kund:innen jedoch nicht wissen: Die Angebote der Hausbank fallen im Vergleich zu unabhängigen Anbietern deutlich schlechter aus, denn auf die Rabatte im ersten Jahr folgen hohe Gebühren.

Sie haben bereits ein Angebot von Ihrer Hausbank für eine neue Karte erhalten? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dieses genau zu prüfen - und mit anderen Anbietern zu vergleichen.

● Kostensteigerungen nach Jahr 1: Rabatte der Hausbanken gelten oft nur im ersten Jahr. Danach steigen die Gebühren deutlich. Beachten Sie, dass es Karten gibt, die dauerhaft günstig oder sogar völlig gratis sind.

● Keine Bindung an die Hausbank: Eine Kreditkarte muss nicht bei jener Bank geführt werden, bei der auch das Girokonto liegt. Ein Anbieterwechsel ist problemlos (im Rahmen der Vertragsbindung) möglich.

● Leistungsumfang variiert: Überlegen Sie, welche Leistungen für Sie wirklich relevant sind: Benötigen Sie das „Gold-Upgrade“ der Bank Austria wirklich? Oder bietet eine andere Karte sogar bessere Reiseversicherungen und für Sie relevantere Zusatzleistungen?

Viele Kund:innen nutzen ihre Kreditkarte vor allem wegen der inkludierten Reiseversicherung. Beim Umstieg sollten Sie daher ganz genau prüfen, ob die Deckungssummen der neuen Hausbank-Karte wirklich mit jenen der bisherigen Card-Complete-Versicherung mithalten können.

In vielen Fällen zahlt sich ein anderer Weg mehr aus: Eine kostenlose Kreditkarte in Kombination mit einer separaten Jahresreiseversicherung bietet oft besseren Schutz – und ist trotz zusätzlicher Polizze insgesamt günstiger als eine teure Gold-Karte der Hausbank.