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Skiunfall: Wer zahlt die Kosten für eine Hubschrauber­rettung?

Verfasst am 17.02.2023


Bei einem Skiunfall können hohe Bergungskosten anfallen. Vor allem, wenn ein Hubschrauber benötigt wird. Denn was viele nicht wissen: Die gesetzliche Krankenversicherung bietet so gut wie keinen Versicherungsschutz. Was eine Hubschrauberrettung in Österreich kostet, wer die Kosten übernimmt und welche Versicherung deckt? Das erfahren Sie hier.


Foto: Adobe Stock / Jules

Skifahren, Snowboarden oder Rodeln – all das bereitet vielen Östereicher:innen im Winter Freude. Doch die beliebten Wintersportarten bergen auch ein gewisses Risiko: Jährlich passieren etwa 780.000 Unfälle - zwei Drittel davon in der Freizeit oder beim Sport. So verunfallten im vergangenen Winter rund 7.000 Personen im alpinen Gelände. Alleine die Bergrettung verzeichnete in Österreich mehr als 6.800 Einsätze.

Die Unfallgefahr auf und abseits der Skipiste ist also nicht zu unterschätzen. Umso wichtiger ist es, auf den richtigen Versicherungsschutz zu achten. Denn: Bei schweren Ski- oder Snowboard-Unfällen können hohe Kosten für die Bergung anfallen. Besonders wenn man mit einem Hubschrauber vom Berg ins Tal oder ins nächstgelegene Krankenhaus geflogen werden muss.

Ohne private Unfallversicherung oder anderweitigen Versicherungsschutz (z.B. Alpenverein, Naturfreunde, ÖAMTC Schutzbrief), muss die Hubschrauberbergung selbst bezahlt werden. Dabei können die Kosten einer Rettung mit dem Helikopter schnell mehrere tausend Euro betragen.

Hubschrauberrettung bei Skiunfall: Was zahlt die Versicherung?

Es ist noch immer ein weitverbreiteter Irrglaube, dass die gesetzliche Krankenkasse für die Bergungskosten im alpinen Gelände aufkommt. Gibt es eine Versicherung, die die Kosten für eine Hubschrauberrettung übernimmt? Wer bezahlt die Hubschrauberbergung bei einem Skiunfall?

Gesetzliche Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt lediglich eine Kostenpauschale für den Hubschrauber-Transport. Diese Pauschale deckt die Kosten einer Hubschrauberbergung vom Berg ins Tal samt notfallmedizinischer Versorgung aber bei weitem nicht ab.

Das bedeutet: Ohne private Unfallversicherung oder anderweitigen Versicherungsschutz müssen Sie die Hubschrauberrettung aus eigener Tasche bezahlen. Und das kann teuer kommen. Im Schnitt kostet die Rettung mit dem Hubschrauber rund 3.500 Euro. Durch die Sozialversicherung sind Sie also nicht ausreichend abgesichert. Gut zu wissen: Die medizinische Erstversorgung beim Arzt oder im Krankenhaus nach einem Skiunfall sind sehr wohl gedeckt, nur die Rettungskosten mit dem Hubschrauber nicht.

Gesetzliche Unfallversicherung

Durch die gesetzliche Unfallversicherung (AUVA) sind nur Unfälle versichert, die im Rahmen der Arbeit, Schule oder Universität passieren. Nimmt Ihr Kind beispielsweise an einem Schul-Skikurs teil? Dann übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung die Bergungskosten mit dem Hubschrauber.

Wenn Sie und Ihr Kind sich aber in der Freizeit beim Skifahren verletzen, handelt es sich um einen Freizeitunfall. Das bedeutet: Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt nur eine Kostenpauschale. Für den Großteil der Hubschrauber-Bergungskosten müssen Sie selber aufkommen.

Private Unfall Versicherung

Nur eine private Unfallversicherung zahlt die Kosten für die Rettung mit dem Hubschrauber bei einem Skiunfall.

Tipp: Achten Sie darauf, dass der Baustein “Such- und Bergekosten” auch in der Polizze inkludiert und somit mitversichert ist. Ebenso ist es ratsam, die maximale Höchstgrenze zu prüfen. Diese beschreibt, wie viel die Versicherung für die Hubschrauberrettung maximal bezahlt. Je nach Versicherung sind das zwischen 5.000 - 15.000 Euro.

Der Vorteil einer privaten Unfallversicherung: Sie deckt nicht nur Such- und Rettungskosten, sondern bietet einen umfangreichen Schutz. So leistet sie auch bei Invalidität nach einem Unfall. Als Versicherungsnehmer:in erhalten Sie eine Einmalzahlung: Mit dieser können Sie den barrierefreien Umbau Ihrer Wohnung / Ihres Autos oder die Anschaffung von benötigten Prothesen finanzieren. Auch teure Nachbehandlungen wie Kur-/Rehakosten, Therapien, Zahnersatz oder kosmetische Operationen können gedeckt sein. Und - optional kann auch eine Unfallrente mitversichert werden. Diese wird monatlich ab einem bestimmten Invaliditätsgrad ausgezahlt.

Private Krankenversicherung

In der privaten Krankenversicherung sind unter anderem Transporte durch Rettungsdienste und Krankenwagen versichert. Ob auch eine Rettung mit dem Hubschrauber gedeckt ist, variiert von Versicherung zu Versicherung. Unser Tipp: Erkundigen Sie sich bei Ihrer privaten Kranken­versicherung, ob auch Bergungskosten mit einem Hubschrauber versichert sind.

Reise Versicherung

Sie verfügen über eine Reiseversicherung? Dann werfen Sie einen Blick in Ihre Polizze. Wenn eine Unfallversicherung inkludiert ist, werden Such- und Bergungskosten (mit Hubschrauber) übernommen - auch im alpinen Gelände. Je nach gewählten Tarif gilt der Reise-Unfallschutz weltweit oder in Europa - und somit auch für Skiurlaube in Österreich. Achten Sie aber auf die versicherte Summe. Je nach Versicherung werden maximal 5.000 - 80.000 Euro für Such- und Bergungskosten übernommen.

Kreditkartenversicherung

Viele Kreditkarten bieten einen zusätzlichen Versicherungsschutz. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn meist versteckt sich der Teufel im Detail: Prüfen Sie zunächst, ob Hilfeleistungen in Notsituationen inkludiert sind: Werden Such- und Bergekosten gedeckt? Gilt der Versicherungs­schutz nur für Sie als Kreditkartenbesitzer:in oder auch für Partner:in und Kinder? Gilt die Deckung im Ausland und im Inland? Und welche weiteren Voraussetzungen (z.B. Kartennutzung) müssen Sie erfüllen, damit die Kreditkartenversicherung leistet?



Hubschrauberbergung: Wer übernimmt die Kosten noch?

Sind Sie Mitglied beim Alpenverein, bei den Naturfreunden Österreich oder bei der Bergrettung? Dann ist der Transport mit dem Hubschrauber von der Skipiste ins Krankenhaus gedeckt. Auch Automobilclubs bieten Produkte an, die unter anderem Suchkosten und die Kosten für Hubschrauberbergungen übernehmen. Dazu zählen beispielsweise der Schutzbrief von ÖAMTC oder der Sicherheitspass von ARBÖ.

Gut zu wissen: Für einen umfassenden Versicherungsschutz bei Freizeitunfällen ist eine private Unfallversicherung ratsam. Diese deckt nicht nur die Kosten für die Bergung und Rettung, sondern leistet auch bei Invalidität und Berufsunfähigkeit (Unfallrente). Ebenso kommt sie für teure Nachbehandlungen (Therapien) auf.

Skiunfall: Was kostet eine Rettung mit dem Hubschrauber?

Wird man beim Skifahren oder Snowboarden verletzt und muss mit einem Skidoo oder Akia von der Piste abtransportiert werden, können sich die Bergungskosten auf 200 - 400 Euro belaufen.

Noch teurer kommt eine Rettung mit dem Helikopter: Die Kosten einer Hubschrauberrettung können mehrere tausend Euro betragen. Eine Flugminute kostet rund 85 Euro, ein durchschnittlicher Hubschraubereinsatz in Österreich somit rund 3.500 Euro. Bei aufwändigen Einsätzen und längeren Flügen können die Kosten aber deutlich höher ausfallen.

Ohne private Unfallversicherung oder anderweitigen Versicherungsschutz (z.B. Alpenverein, Naturfreunde, ÖAMTC Schutzbrief), muss die Hubschrauberbergung selbst bezahlt werden. Bei Ihrem nächsten Skiurlaub oder Ausflug auf die Skipiste sollte der ideale Schutz also nicht fehlen.

Gut versichert auf die Skipiste: Private Unfall Versicherung vergleichen

Im durchblicker Online-Tarifvergleich zur privaten Unfallversicherung finden Sie die passende Versicherung für Ihren individuellen Bedarf. Dabei können Sie die Tarife und Prämien der Anbieter miteinander vergleichen und direkt online abschließen.

Gut zu wissen: Als Einzelperson können Sie sich bereits ab 10 Euro im Monat absichern. Für eine Familie mit 2 Kindern starten die Prämien ab 18 Euro im Monat.

Sie haben noch Fragen zur privaten Unfallversicherung? Gerne beraten Sie unsere durchblicker Versicherungsexpert:innen persönlich und unterstützen bei der Auswahl des passenden Produkts. Sie erreichen uns telefonisch unter 01 / 30 60 900 20 oder per E-Mail an beratung@durchblicker.at. Die Expertenberatung ist selbstverständlich kostenlos.

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