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Hausbaukosten 2024: Soviel kostet der Traum vom Eigenheim

Verfasst am 01.02.2024


Laut Baukostenindex sind die Baukosten in Österreich zuletzt um 11,2 % gestiegen. Doch wie hoch sind die Kosten für den Hausbau in Österreich wirklich? Wie gestalten sich die einzelnen Kostenpunkte und wo lassen sich Kosten sparen? Lesen Sie hier, welche Faktoren Ihre Baukosten beeinflussen.


Foto: Thapana_Studio - stock.adobe.com

Entwicklung der Baukosten 2024 in Österreich

Die Statistik Austria veröffentlicht regelmäßig Zahlen zur Entwicklung der Baupreise und Baukosten in Österreich. Die beiden Indizes dienen als Orientierungshilfe und zeigen die Kostenentwicklung für Bauunternehmen und Bauherr:innen auf.

Der Baupreisindex gibt quartalsweise Auskunft über die Kostenentwicklung der Bauleistungen. Hier werden die vom Bauherrn an den Bauunternehmer zu zahlenden Endabnehmerpreise für Bauleistungen beobachtet. Zu den Bauleistungen zählen beispielsweise Putzarbeiten, Elektroinstallationen sowie Gas- oder Wasserinstallationen.

Der Baukostenindex beobachtet die monatliche Entwicklung der vom Bauunternehmer (Baumeister) zu tragenden Kosten für Material (Baustoffpreise) und Lohn (Arbeitszeit). Der Baukostenindex zeigt somit, wie stark sich Arbeitsstunden und Baumaterialien verändern. Er dient Ihnen als wichtige Orientierungshilfe, um die Summe der Baukosten richtig zu kalkulieren.

Im Jahr 2022 sind die Baukosten im Durchschnitt um 10,1% gestiegen. Für das Jahr 2023 rechnet die Statistik Austria mit einem moderaten Anstieg im Wohnbau um 1,1%. Somit verteuerten sich die Baukosten 2023 in Österreich um 11,2%. Die gestiegenen Baukosten sind auf Lohnerhöhungen sowie Kostenanstiege in den Warengruppen Betonfertigteile / Transportbeton und Fertigmöbel zurückzuführen. Auch Fertigputz, Fertigestrich und Fliesenkleber zählten zu den Kostentreibern.

Hausbau Kosten: Was kostet es, in Österreich ein Haus zu bauen?

Seit der Pandemie sind die Kosten in der Baubranche massiv gestiegen. 2019 beliefen sich die Baukosten inklusive Nebenkosten und Grundstück im Durchschnitt auf 393.000 Euro. 2022 mussten Häuslbauer:innen für ein Einfamilienhaus samt Grundstück laut einer Umfrage des Market Instituts durchschnittlich bereits 537.000 Euro berappen.



Checkliste Hausbau: Welche Kosten kommen auf Sie zu?

Mit welchen Belastungen Sie rechnen müssen, hängt natürlich von Ihren Wünschen ab. Welche Kosten beim Bauen anfallen, zeigen wir Ihnen mit unserer Checkliste:


1) Grundstückskosten

Der Grundstückspreis spielt eine große Rolle bei den Gesamtkosten für den Hausbau. Und der wiederum ist abhängig von der Gemeinde, in der Sie bauen möchten. Einfach gesprochen: Je näher an der Stadt und je attraktiver die Region, desto teurer. Dabei sind Wien und das Umland naturgemäß Spitzenreiter bei den Preisen. Aber auch in Tirol sind die Preise für Grundstücke auf einem ähnlich hohen Niveau wie in Wien.


2) Rohbau

Nach den Anschaffungskosten für das Grundstück ist der Rohbau bereits der nächste große Brocken. Unter Rohbaukosten versteht man alles von der Einrichtung der Baustelle bis zur Dachlattung. Schon im Vorfeld sind wichtige Entscheidungen zu treffen, die die Kosten für den Hausbau beeinflussen.

Massivbauweise oder Fertigteilhaus – was ist besser? Die günstigere Variante ist das Fertig(teil)haus. Die Anbieter:innen punkten mit Kostensicherheit. Dafür ist man in seiner Flexibilität und Kreativität natürlich etwas eingeschränkt. Ein Ziegelmassivhaus kann man genau nach seinen Vorstellungen zeichnen und errichten lassen. Doch diese Freiheit hat eben auch ihren Preis.

Weiters sollten Sie sich fragen: Brauchen Sie einen Keller? Wie viele Obergeschosse sollen gebaut werden und wünschen Sie sich ein ausgebautes Dachgeschoss? Auch das Material für die Zwischendecke variiert stark: Holz, Stahl und Beton haben unterschiedliche Preise. Dasselbe gilt für die Stiegen.


3) Dachdeckung

Die Kosten für die Dacheindeckung steigen nicht nur mit der Größe des Hauses, sondern auch mit der Eindeckungsart und dem Material. Nicht zuletzt aufgrund des Preises haben sich Flachdächer in den letzten Jahrzehnten durchgesetzt. Aber Achtung: In vielen Gemeinden gibt es strenge Vorschriften, was die Dachgestaltung angeht.


4) Innenausbau

Wenn das Dach erstmal auf dem Rohbau sitzt, kann mit dem Innenausbau begonnen werden. Preislich gibt es hier nach oben hin keine Grenzen. Wenn es jedoch darum geht, Geld zu sparen, dann sollte man bei den Böden anfangen, denn die Preisunterschiede sind hier enorm. Dasselbe gilt übrigens für Türen und Fenster. Bei Letzteren müssen Sie in der Planung vorab bereits kalkulieren, dass eine große Anzahl an Fenstern zwar hübsch, doch auch kostspielig ist.


5) Strom, Wasser, Heizung

Damit sind wir aber beim Innenausbau noch lange nicht fertig. Dieser inkludiert nämlich auch sämtliche Elektro- und Wasserinstallationen sowie das Heizsystem. Womit man heizt, ist nicht nur aufgrund der Anschaffungskosten eine finanzielle Entscheidung, sondern auch wegen der laufenden Kosten für den Betrieb. Ölheizungen sind für Neubauten ohnehin nicht mehr erlaubt, aber auch die Preise von Gas und Pellets sind in den letzten Jahren stark gestiegen, dass alternative Heizformen immer beliebter werden – auch aus Umweltschutzgründen.


Wer sich jedoch für Luft- oder Erdwärme entscheidet, darf die damit einhergehenden Stromkosten nicht aus den Augen verlieren. Viele Bauherren und Bauherrinnen setzen daher von Anfang an auf Photovoltaikanlagen, mit denen sich die Stromkosten massiv senken lassen. Wenn Sie genügend Strom generieren, können Sie diesen sogar ins Netz einspeisen und werden dafür vergütet. Lesen Sie in unserem durchblicker-Artikel zu den Einspeisetarifen nach, wie das funktioniert.


6) Gartengestaltung

Selbst wenn Sie jetzt denken, dass Sie sich keine aufwendige Bepflanzung im Garten wünschen, so müssen Sie doch mit gewissen Kosten rechnen. Je nach Größe des Grundstücks kann schon die Einfriedung massiv zu Buche schlagen. Dann brauchen Sie eine Zufahrt, ein Einfahrtstor und eine Terrasse. All diese Kosten summieren sich oder bieten Spielraum für Einsparungen.


7) Arbeitsleistung

Neben den Materialkosten fällt auch die Arbeitsleistung ins Gewicht. Durch Ihre Eigenleistung können Sie natürlich beim Hausbauen sparen. Je geschickter Sie sind, desto günstiger: Allein von den Rohbaukosten entfallen in der Regel 20 % auf die Maurerarbeiten.


durchblicker-Tipp: Sie planen gerade Ihr Einfamilienhaus? Hilfreiche Ratgeber rund um Themen wie nachhaltiges Bauen, Dämmstoffe richtig einsetzen, Energieausweis, Bauen mit Holz oder das richtige Heizsystem finden Sie bei unseren Partnern klimaaktiv und topprodukte.

Nebenkosten beim Hausbau

Wahrscheinlich haben Sie schon von den sogenannten Kaufnebenkosten gehört, wenn man ein Haus kaufen möchte. Grunderwerbssteuer, Grundbuch-Eintragungsgebühr und Maklerprovision betragen insgesamt rund 10 % vom Kaufpreis. Dieselben Nebenkosten fallen natürlich auch an, wenn Sie nur das Grundstück kaufen.

Zu den weiteren Nebenkosten zählen die Finanzierungskosten – das sind jene Kosten, die mit dem Kredit zusammenhängen.

Der Bau selbst verursacht ebenfalls Lasten, die man anfangs in der Kalkulation leicht übersieht wie die Erschließung des Grundstücks, die Zufahrten, Bauherrenhaftpflicht bzw. Eigenheimversicherung, die Honorare von Statiker:innen oder Architekt:innen. In manchen Fällen sind Bodengutachten und Vermessungen notwendig.

Hausbau-Kosten: Was kann ich mir überhaupt leisten?

Gerade in Zeiten hoher Zinsen sollten Sie nicht nur die Baukosten im Auge behalten, sondern auch die Kreditkonditionen und die Voraussetzungen. Einen guten Überblick gibt Ihnen der Hausbaukosten-Rechner von durchblicker.

Wer trotz der gestiegenen Preise den Traum vom Eigenheim nicht aufgeben will, kann die Kosten mit Kompromissen im Rahmen halten. Vielleicht ist der Keller gar nicht notwendig und die Quadratmeterzahl darf nach unten korrigiert werden. Bringen Sie so viel Eigenleistung wie möglich ein und vor allem: Kalkulieren Sie von Anfang an gründlich durch, damit es am Ende keine bösen Überraschungen gibt.

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durchblicker Experten-Tipp:

“Vor der Kreditentscheidung lohnt sich ein unabhängiger Marktvergleich – dieser kann eine mögliche Ersparnis von mehreren 10.000 Euro bringen, denn die Zinsunterschiede zwischen Hausbank und anderen Bankinstituten können hoch ausfallen. Als unabhängiger Experte für Immobilienfinanzierungen holen wir individuelle Kreditangebote zu Top-Konditionen für Sie ein und unterstützen Sie bei der optimalen Finanzierung Ihres Wohntraums.” - Andreas Ederer, durchblicker Finanzierungsexperte


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