EZB-Leitzinssatz
Der EZB-Leitzins ist jener Zinssatz, zu dem die Europäische Zentralbank Geld an Banken in Europa verleiht bzw. zu dem Banken ihr Geld bei der EZB anlegen können. Er ist ein wichtiges Instrument der EU-Geldpolitik. Indirekt beeinflusst er den EURIBOR, weswegen sich die Kursverläufe der beiden Referenzzinssätze mitunter ähneln. Durch die Beeinflussung des allgemeinen Zinsniveaus über den eigenen Leitzins kann die EZB Einfluss auf Preise und Konjunkturentwicklung nehmen.
Die EZB gibt regelmäßig drei Zinssätze aus. Den Einlagezinssatz (für kurzfristige Geldanlagen bei der EZB), den Hauptrefinanzierungssatz sowie den Spitzenrefinanzierungssatz. Von diesen ist der Hauptrefinanzierungssatz – wie in der nachstehenden Grafik gezeigt – der Wichtigste.

Die Rekord-Inflation, getrieben von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sowie zusätzlichen Lieferengpässen, haben die EZB im Juli 2022 dazu veranlasst, die Zinsen nach einem langjährigen Zinstief wieder anzuheben. Weitere Zinserhöhung seitens der EZB folgten, was Kreditzinsen in die Höhe schnellen ließ. Nach einem Zinshoch im Juni 2024 wurde der Leitzins im September des letzten Jahres erstmals seit 2022 wieder nach unten gesetzt. Weitere Senkungen folgten und auch für 2025 wird erwartet, dass die EZB den Leitzins weiter senkt.