Finanzierung im Vergleich: So finden Sie die richtige Kreditform
durchblicker Redaktion
11.12.2025
4 min
Ob neue Möbel, der Traumurlaub oder unerwartete Ausgaben wie eine Autoreparatur – manchmal sind größere Anschaffungen nötig, auch wenn das Konto es gerade nicht hergibt. Die Verlockung ist dann groß, den Betrag einfach später zu zahlen. "Buy Now, Pay Later"-Anbieter wie Klarna, Kreditkarten oder direkte Händlerfinanzierungen machen es uns extrem leicht. Ein Klick genügt.
Doch Vorsicht: Die Bequemlichkeit hat oft einen hohen Preis. Aktuelle Daten zeigen, dass ein klassischer Ratenkredit bei der Bank oft deutlich günstiger ist als die modernen Alternativen. Dieser Artikel hilft Ihnen dabei, die für Sie passende Finanzierungsform zu wählen.
Das Wichtigste in Kürze
Enormes Sparpotenzial: Ein klassischer Konsumkredit kann im Vergleich zu Alternativen wie Teilzahlung per Kreditkarte oder Händlerfinanzierung bis zu 568 Euro sparen (bei 3.000 € über 3 Jahre).
Die Zinsfalle: Während Bankkredite bei guter Bonität oft schon ab 8–10 % Zinsen zu haben sind, verlangen alternative Anbieter häufig zwischen 13 und 21 %.
Empfehlung: Für Summen ab 2.000 Euro ist der Dispokredit meist die sicherere und günstigere Wahl; 0%-Finanzierungen lohnen sich nur, wenn sie garantiert fristgerecht zurückgezahlt werden.
Warum wird der Klick auf "Akzeptieren" oft zur Kostenfalle?
Die Vielfalt an Finanzierungsmöglichkeiten im Online-Handel wächst rasant. Dabei werden die Kosten jedoch oft unterschätzt. Wer blind auf "akzeptieren" klickt, zahlt am Ende häufig drauf.
Das Problem liegt in den Zinssätzen. Während ein klassischer Konsumkredit bei durchschnittlicher bis guter Bonität derzeit oft mit einem effektiven Jahreszins von 8 bis 10 % abgeschlossen werden kann, langen andere Anbieter ordentlich zu. Bei Kreditkarten-Teilzahlungen, Händlerfinanzierungen oder "Buy Now, Pay Later"-Anbietern liegen die Kosten oft zwischen 13 und 21 % p.a.
Ein Rechenbeispiel: Wer eine Summe von 3.000 Euro über drei Jahre finanziert, zahlt bei den teuren Alternativen bis zu 568 Euro mehr als bei einem günstigen Bankkredit. Geld, das man sicher besser in die eigenen Wünsche investieren könnte als in Zinsen.
Wie unterscheiden sich Kredite und 0%-Finanzierungen bei der Transparenz?
Ein wesentlicher Vorteil des klassischen Kredits ist die Transparenz. Die Zinskosten stehen von Anfang an fest, die Raten sind planbar. Anders sieht es oft bei den beliebten 0%-Finanzierungen aus. Diese klingen verlockend, bergen aber Risiken: Nach einer anfänglichen zinsfreien Phase können plötzlich hohe Sollzinsen anfallen, wenn der Betrag nicht rechtzeitig beglichen wurde.
Zudem führt die Nutzung vieler kleiner Finanzierungen auf verschiedenen Plattformen schnell dazu, dass man den Überblick verliert. Ein gebündelter Konsumkredit schafft hier klare Verhältnisse und verringert das Risiko von Zahlungsausfällen und damit verbundenen Inkassogebühren..
Welche Finanzierungsform passt am besten zu meiner Situation?
Nicht jede Kreditform ist für jede Situation gleich gut geeignet. Um die richtige Entscheidung zu treffen, lohnt sich ein Blick auf die Kreditsumme und die geplante Rückzahlung:
1. Finanzierungen unter 2.000 Euro Hier kann eine kurzfristige Kontoüberziehung (Dispo) die einfachste Lösung sein, solange das Minus schnell ausgeglichen wird (aktuell ca. 6,8 % Zinsen).
Unsere Empfehlung: Wer diszipliniert ist und die Summe sicher innerhalb eines Jahres zurückzahlen kann, fährt mit einer 0%-Händlerfinanzierung am besten. Aber Achtung: Wer die Frist verpasst, zahlt oft kräftig drauf.
2. Finanzierungen über 2.000 Euro Bei größeren Anschaffungen ist der Konsumkredit meist die bessere Wahl gegenüber anderen Alternativen.
Die Vorteile: Sie profitieren von besseren Zinskonditionen, können das Geld frei verwenden (sind also nicht an einen bestimmten Händler gebunden) und Banken sind oft flexibler, falls doch einmal eine Rate gestundet werden muss. Alternative Anbieter verlangen bei Zahlungsproblemen oft sofort hohe Verzugszinsen (zusätzlich ca. 4 %) und Mahngebühren.
Warum lohnt sich ein Vergleich der Finanzierungsangebote?
Viele Kund:innen nutzen ihre Kreditkarte vor allem wegen der inkludierten Reiseversicherung. Beim Umstieg sollten Sie daher ganz genau prüfen, ob die Deckungssummen der neuen Hausbank-Karte wirklich mit jenen der bisherigen Card-Complete-Versicherung mithalten können.
In vielen Fällen zahlt sich ein anderer Weg mehr aus: Eine kostenlose Kreditkarte in Kombination mit einer separaten Jahresreiseversicherung bietet oft besseren Schutz – und ist trotz zusätzlicher Polizze insgesamt günstiger als eine teure Gold-Karte der Hausbank.
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