Bestattungen heute – Kosten, Knigge und Vorsorge
Verfasst am 23.08.2012
Verlieren wir einen lieben Verwandten oder Freund, müssen wir in dieser emotional schwierigen Situation auch noch wichtige Entscheidungen treffen und Formalitäten rund um das Begräbnis abwickeln. Mit dem Tod, der ein selbstverständlicher Teil unseres Daseins ist, kommen wir so noch mehr in Berührung und schon die Organisation eines Begräbnisses wird zu einer emotional schwierigen und finanziell belastenden Herausforderung.
Peter Heilmann - flickr
Doch wie viel muss man eigentlich für eine Beerdigung ausgeben? ERGO Direkt Versicherungen hat sich umgehört: Bestattungsunternehmen agieren überaus diskret, was die Preise betrifft und einige haben schlicht die Aussage verweigert. Denn die Frage nach den tatsächlichen Bestattungskosten könne nicht so einfach beantwortet werden, hieß es, und die Preisspannen seien sehr groß. Tatsache ist, dass die Kosten sehr stark variieren können und sich nach Umfang und Ausstattung bemessen. Dazu richtet sich jedes Begräbnis nach den persönlichen Wünschen der Angehörigen. Zudem sind auch noch viele Menschen verunsichert und wissen nicht, wie man sich gegenüber der Familie des Verstorbenen verhalten soll. Um einen Richtpreis für eine Bestattung zu erfahren und wie man sich korrekt bei einer Trauerfeier verhalten soll, fand ein Interview mit Herrn Dr. Florian Keusch von der Bestattung und Friedhöfe Wien GmbH, die größte Bestattung Österreichs und eine der größten Europas, statt:
ERGO Direkt: Eine würdevolle Bestattung kann sehr teuer werden und die Kosten können regionale Unterschiede aufweisen. Was kostet den Hinterbliebenen ungefähr eine Beerdigung?
Dr. Keusch: Generell kann man mit durchschnittlichen Kosten in der Höhe von ca. 3.500 Euro rechnen. Inkludiert sind darin ein schlichter Sarg und die Friedhofsgebühren. Sonderleistungen, die von anderen Firmen erbracht werden wie z.B. Erinnerungsbilder sind darin nicht enthalten.
ERGO Direkt: Gibt es einen preislichen Unterschied zwischen Erd- und Feuerbestattungen?
Dr. Keusch: Ja, den gibt es: Feuerbestattungen sind im Regelfall ein bisschen günstiger.
ERGO Direkt: Viele Menschen fühlen sich bei Teilnahme an einer Trauerfeier unsicher, schließlich ist es kein alltägliches Geschehen. Geben Sie hilfreiche Tipps über korrektes Verhalten bei einer Trauerfeier?
Dr. Keusch: Ja, in Kooperation mit dem Wiener Benimm-Spezialisten Prof. Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer hat die Bestattung Wien einen kleinen Ratgeber verfasst. Dieser Ratgeber enthält Tipps zur Kleidung, Verhalten in der Aufbahrungshalle und beim Trauerzug oder auch Infos zu Trauerreden.
Hier ein kleiner Auszug zu den gesammelten Tipps aus dem Ratgeber:
• Kleidung: Schwarz ist die Trauerfarbe, keine Dekolletees, nackte Schultern oder unbedeckte Arme. Für Damen gilt ein dunkles hochgeschlossenen Kleid oder Hosenanzug.
• Aufbahrungshalle: Pünktlichkeit, besser 15 bis 30 Minuten vor der Trauerfeier erscheinen. Langsam an die Urne oder den Sarg herangehen und sich verbeugen.
• Trauerzug: Direkt hinter dem Sarg oder der Urne gehen die nächsten Verwandten. Ihnen ist es vorbehalten, bei der Beerdigung direkt am Grab zu stehen.
• Grabstelle: Bei einer Sargbestattung ist es üblich, dass die Trauergäste Erde ins offene Grab werfen. Angehörige und enge Freunde können eine Blume nachwerfen. Im Falle einer Urnenbestattung wird auf diese Tradition verzichtet.
• Trauerreden: Es ist der Planung der Hinterbliebenen vorbehalten, ob und wie viele Reden es geben soll.
ERGO Direkt: Was haben Hinterbliebene unter Bestattungsvorsorge zu verstehen?
Dr. Keusch: Eine Vorsorge für den Fall des Todes bedeutet eine wichtige Entlastung der Hinterbliebenen sowie die Möglichkeit, den Ablauf der Beisetzung nach eigenen Vorstellungen zu planen.
ERGO Direkt: Welche Vorkehrungen können hier konkret mit einem selbst erwählten Bestattungsunternehmen in Angriff genommen werden?
Dr. Keusch: Alle persönlichen Wünsche über die Durchführung der Bestattung sollten schriftlich festgehalten werden, aber nicht im Testament. Da dieses in den meisten Fällen erst nach dem Begräbnis geöffnet wird, können persönliche Wünsche nicht mehr berücksichtigt werden.
Die Bestattung Wien bietet die Möglichkeit an, das Begräbnis schon zu Lebzeiten zu regeln und auch im Vorfeld zu bezahlen. Damit ist sichergestellt, dass die Wünsche der Kundinnen und Kunden, unabhängig von den Angehörigen, erfüllt werden und die Angehörigen dann im Trauerfall auch entlastet werden.
ERGO Direkt: Vielen Dank für das Gespräch.
Wer schon zu Lebzeiten plant, kann seinen Angehörigen Ärger und Geld sparen. „Die meisten Versicherungen bieten hierfür die passenden Versicherungen an. Will man seine Angehörigen nicht mit den Kosten seiner Bestattung belasten, empfiehlt sich der Abschluss einer Sterbegeld-Versicherung. Damit werden die Kosten eines Trauerfalls, auch Überführungskosten, versichert. Die Sterbegeld-Versicherung ist ganz unabhängig von der Wahl des Bestattungsunternehmens, der Bestattungsart und des -ortes“, so Hanns-Ulrich Brockhaus von ERGO Direkt.
Fazit: Bei den Bestattungskosten ist es wichtig zu wissen, dass die Leistungen des Bestatters nur einen Teil der Rechnung ausmachen. Externe Leistungen und Gebühren fallen z.B. für Erinnerungsbilder, musikalische Umrahmung mit Sänger oder Blumengestecke an.
Bei der Organisation eines Begräbnisses sind Sie nicht auf sich alleine gestellt. Die Kundenservicestellen der Bestattung Wien informieren ausführlich über die erforderlichen Wege. Zusätzlich stehen auf der Homepage hilfreiche Publikationen und Ratgeber kostenlos zum Download zur Verfügung.
Dieser Gastbeitrag wurde zur Verfügung gestellt von ERGO Direkt.
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