Online-Sparkonto für Jedermann
Verfasst am 03.12.2013
Ein Online-Sparkonto zu eröffnen, das geht schnell und einfach. Doch Achtung: Jede Bank hat ihr eigenes Verfahren.
Immer mehr Bankfilialen in Österreich schließen, das Online-Sparen für Anleger wird immer attraktiver. Kein Wunder, dass die Zinsen für Online-Sparkonten seit langem zu den Besten im Lande gehören. Ein cleverer Vergleich von Sparzinsen bringt hier bares Geld.
Wer in Österreich ein Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto eröffnen will, muss für die meisten Banken und ihre Konten in Österreich gemeldet sein und über ein bereits legitimiertes Girokonto als sogenanntes Referenzkonto bei einer österreichischen Bank verfügen. Bei der Direktbank der BAWAG P.S.K.-Gruppe, der Easybank, ist für eine Kontoeröffnung ein Wohnsitz in Österreich nicht erforderlich – allerdings muss der Kunde einen nachweislichen Bezug zu Österreich haben. Auf die Nationalität des Kunden kommt es bei keiner Bank an.
Wer darf wann ein Online-Sparkonto eröffnen?
Die Voraussetzungen beim Mindestalter des Kontoinhabers sind bei den Banken ähnlich, aber nicht gleich: So können mündige Minderjährige bei der ING-Diba Austriaab dem vollendeten 16. Lebensjahr (mit Zustimmung des Erziehungsberechtigten) ein Tagesgeldkonto eröffnen. Beim Direkt-Festgeld der ING-Diba Austria beträgt das Mindestalter hingegen 18 Jahre. Ein Online-Konto hypodirekt.at der Hypo Landesbank Vorarlberg kann ebenfalls erst mit 18 Jahren eröffnet werden. Auch bei der Vakifbank können Anleger Termingeldkonten erst ab dem 18. Lebensjahr eröffnen. Das Mindestalter für die Eröffnung eines Online-Sparbuchs der Bawag P.S.K. (Anlagekonten FLEX jederzeit verfügbar und FIX mit unterschiedlichen Laufzeiten) beträgt 14 Jahre.Online-Sparer müssen sich legitimieren
Die Legitimation beim Anlegen eines neuen Kontos wird von den Banken unterschiedlich gehandhabt: Bei der ING-Diba Austria erfolgt die Legitimation eines neuen Online-Kunden durch die Kopie eines amtlichen Ausweises, die online, per Fax oder auch per Post an die ING-Diba Austria übermittelt wird. Die ING-Diba Austria überprüft sodann die jeweilige Meldeadresse beim Zentralen Melderegister (ZMR). Sparer, die ein Termingeldkonto bei der Vakifbank (eröffnen wollen, können zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Entweder persönliche Legitimation in der Vakifbank oder mittels Postidentverfahren. Der potenzielle Kunde muss in beiden Verfahren jeweils einen amtlichen Ausweis vorweisen. Potenzielle Kunden der Livebank, erhalten die Kontovertragsunterlagen auf Anfrage per Einschreiben zugesandt. “Diese müssen sie uns unterschrieben retournieren und eine Kopie eines Lichtbildausweises beilegen“, so Harald Giesswein vom Team Livebank. Die Legitimation des Kunden erfolgt durch eingeschriebene Postzustellung („eigenhändig“).Während bei Neu-Kunden der Livebank bzw. Ersteröffnung eines Kontos einmalig eine Kopie eines amtlichen Lichtbildausweises benötigt wird, ist in der Folge „die Nutzung der digitalen Signatur für viele Transaktionen möglich (weitere Kontoeröffnung, Zeichnung von Aufträgen, etc.)“, so Harald Giesswein.
Bei der Direktbank Easybank müssen sich Kunden, die erstmals ein Online-Konto eröffnen wollen, einmalig in einer BAWAG P.S.K. Filiale oder einem Postamt mit einem amtlichen Lichtbildausweis legitimieren.
Beim Online-Konto der Hypo Landesbank Vorarlberg erfolgt die Legitimation durch Übermittlung einer Ausweiskopie und einer Ersteinzahlung von einem angegebenen Referenzkonto, welches bereits auf den legitimierten Kontoinhaber lautet, so Herbert Nitz, Vertriebsleiter Privatkunden der Hypo Landesbank Vorarlberg.
Bankdirekt ermöglicht ausschließlich Privatpersonen mit Hauptwohnsitz in Österreich ein Online-Sparkonto zu eröffnen. Der Weg dazu:
• Antragsformulare ausfüllen und unterschreiben,
• Kopie von Reisepass oder Personalausweis beilegen
• und alles zusammen per Post an die Bankdirekt senden.
Bankdirekt prüft die Unterlagen und legt noch am Tag des Einlangens das beantragte Konto an. Danach erhalten die Kunden per E-Mail eine Verständigung mit der Kontonummer. Ab diesem Zeitpunkt können die Kunden Überweisungen von ihrem Referenzkonto auf das neue Konto bei der Bankdirekt durchführen. Am selben Tag sendet Bankdirekt dem Kunden die Zugangsdaten mit einem eingeschriebenen Rückscheinbrief (RSa, Postident). Den Empfang muss der neue Kunde unbedingt persönlich beim Postzusteller oder auf dem Postamt bestätigen.
Die jeweiligen Referenzkonten dienen dazu, Einzahlungen auf Online-Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten durchzuführen oder Gelder vom Online-Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto wieder auszuzahlen. Während man alle bei biallo.at aufgeführten Konten online führen und eröffnen kann, bieten nur wenige Banken das Führen des Kontos über das Telefon an. Das trifft zum Beispiel auf die ING-Diba Austria zu. In diesem Fall ruft man mit seinem Tastentelefon oder Handy einen Sprachcomputer an, der einem durchs Menü führt. So tippt man dann seine Kontonummer ein, den geheimen Pin, den Geldbetrag in Euro plus Cent, der zurückfließen soll. Bei der Vakifbank können Kunden eine auslaufende Termingeldanlage per Fax-Auftrag auf ihr jeweiliges Referenzkonto durchführen lassen.
Ein RSa-Brief (Rückscheinbrief – auch blauer Brief genannt) ist ein behördliches Schriftstück, das nur dem Empfänger selbst zu eigenen Händen zugestellt werden darf ("eigenhändige Zustellung"). Der Ident-Brief bietet Zusatzleistungen wie Einschreiben, Eigenhändig, nicht an Postbevollmächtigte aushändigen, Rückschein und Antwortsendung in einem und die physische Erfassung der Ausweisdaten des Empfängers. Die schriftliche Dokumentation erfolgt am Ident-Brief-Rückschein mit Unterschrift des Empfängers und des Post-Mitarbeiters, welcher dann an den Absender retourniert wird. So werden auch die gesetzlichen Rahmenbestimmungen der Finanzmarktaufsicht (FMA) erfüllt:
• schriftliche Identifizierung des Empfängers durch Überprüfung, Erfassung und Bestätigung der Ausweisdaten ausschließlich von Führerschein, Reisepass oder Personalausweis sowie
• sichere Zustellung sensibler Dokumente.
Gastbeitrag von: Franz Steinbauer, biallo.at
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