Zinsentwicklung in Österreich
- Das historische Zinstief ist vorbei – aktuelle Entwicklungen zeigen erste Zinserhöhungen
- Fixer oder variabler Zinssatz beim Hypothekenkredit – wir zeigen, worauf es ankommt
- Positive Zinsentwicklung bei den Sparzinsen wird durch hohe Inflation gebremst

Aktuelle Prognose
Wie entwickeln sich die Zinsen 2022?
Aktuell zeichnet sich ein Ende der Tiefzinsphase ab und erste Erhöhungen bei den Kreditzinsen seitens der Banken wurden bereits durchgeführt. Der Leitzinssatz wurde von der EZB (Europäische Zentralbank) noch nicht erhöht, eine Erhöhung wird aber im 2. Halbjahr 2022 erwartet.
Der Anstieg bei den aktuellen Kreditzinsen seitens der Geschäftsbanken lässt sich vor allem auf die folgenden Entwicklungen zurückzuführen:
Der Krieg in der Ukraine (und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen & Versorgungsunsicherheiten)
Die Corona Pandemie (und deren Nachwirkungen sowie die ungewisse Entwicklung im Herbst)
Die hohe Inflation (und die dadurch rasant gestiegenen Lebenskosten)
Vor allem die hohe Inflation beeinflusst nicht nur die Kreditzinsen, sondern auch die Kreditvergabe. Auf Grund der höheren Lebenserhaltungskosten haben viele Haushalte höhere Ausgaben und das monatlich frei verfügbare Einkommen schrumpft – erfahren Sie mehr dazu in der durchblicker Einkommensstudie zur aktuellen Teuerungswelle. Geringeres Einkommen und höhere Ausgaben können sich wiederum nachteilig auf die Bonitäts-Einstufung auswirken und zusätzlich zu höheren Kreditzinsen beitragen.
EZB, Leitzinssatz & Banken
Wer bestimmt die Zinsentwicklung bei Kredit & Sparbuch?
Grundsätzlich bestimmt jede Bank selbstständig, welche Zinssätze diese für Kredite, Tagesgeld oder Festgeld ihren Kund:innen anbieten möchte. Banken können von der EZB (Europäischen Zentralbank) Geld ausborgen oder Geld anlegen. Zu welchem Zinssatz das möglich ist, wird mit dem Leitzinssatz bestimmt.
Da die EZB den Leitzinssatz vorgibt, bestimmt diese indirekt auch den Zinssatz für Kredite & Sparprodukte mit, den Geschäftsbanken ihren Kund:innen schlussendlich anbieten können. Wenn Banken günstig Geld von der EZB ausborgen können (weil der Leitzinssatz niedrig ist), dann können Banken Geld in Form von Krediten auch günstiger an Kreditnehmer:innen weiter geben.
Seit der Finanzkrise 2008/09 hat die EZB die Zinsen schrittweise immer weiter gesenkt, bis diese schlussendlich im Jahr 2014 in den negativen Bereich gerutscht sind. In dieser Zeit wurde auch der Begriff der „Negativzinsen“ populär. Negativzinsen bedeuten in diesem Zusammenhang, dass Geschäftsbanken für das „Parken“ von Geld bei der EZB bezahlen müssen.
Ziel der Niedrigzinspolitik war es, die Wirtschaft nach der Finanzkrise wieder anzukurbeln und die Inflation möglichst niedrig zu halten. Das hatte wiederum zur Folge, dass Kredite zu besonders günstigen Konditionen vergeben wurden und das Anlegen von Geld in Form von Tages- oder Festgeld wenig bis gar keinen Profit generierte.
Zinserhöhung 2022
Was bedeuten steigende Zinsen?
Steigende Zinsen können sowohl positiv als auch negativ sein – je nachdem, wie man vom Zinsanstieg betroffen ist. Sparer:innen können sich über steigende Zinsen freuen, denn das bedeutet, dass diese – theoretisch – mehr für Ihre Geldanlage bekommen. Aktuell haben Sparer:innen aber wenig vom Zinsanstieg, denn dieser kompensiert die extrem hohe Inflation nicht.
Im Gegensatz zu der grundsätzlich positiven Entwicklung für Sparer bedeutet ein Zinsanstieg bei Kreditnehmer:innen höhere Kreditkosten. Vor allem bei den Fixzinsen gab es in den letzten Monaten deutliche Erhöhungen – die Zinsabsicherung wird also in Zukunft teurer werden. Insbesondere sorgen die gestiegene Swap-Sätze dafür, dass die Hypothekenzinsen mit fixer Zinsbindung deutlich angestiegen sind. Der Swap-Zinssatz bestimmt, zu welchem Preis Banken den Fixzinssatz am Markt einkaufen können.
Die gestiegenen Zinsen für die Baufinanzierung und Hypothekenkredite dürften aber erst der Anfang gewesen sein – weitere Zinssteigerungen werden erwartet.
Häuselbauer & Eigenheim-Interessenten stehen somit aktuell vor einigen Herausforderungen:
Strengere Kreditvergabekriterien ab Juli 2022
Hohe Teuerungsrate bei Rohstoffpreisen und Lebenserhaltungskosten
Anhaltend hohe Immobilienpreise
Wie der Kauf oder der Bau des Eigenheims finanziert wird, sollte gut durchdacht sein. Beim durchblicker Kreditvergleich werden Sie von Ihrem durchblicker Finanzierungsexperten transparent und zuverlässig beraten, um die für Sie optimale Finanzierung zu finden. So können wir Sie auch in Zeiten von steigenden Bauzinsen und Hypothekenzinsen unterstützen, die richtige Entscheidung zu treffen und Ihren Wohn(t)raum zu Ihren persönlichen Top-Konditionen zu finanzieren.
Hypothekenzinsen: variable oder fixe Verzinsung?
Eine wichtige Frage, die sich beim Kredit immer stellt: soll es sich um einen Fixzinskredit handeln oder soll es eine variable Verzinsung sein? Am Beginn des Zinstiefs ab dem Jahr 2014 sind sowohl die variablen als auch fixen Zinsen bei der Kreditvergabe auf historisch niedrige Werte gesunken. Bei sinkenden Zinsen sind vor allem Kredite mit variabler Verzinsung besonders attraktiv: sinken die Zinsen über die Laufzeit weiter, dann profitieren Sie als Kreditnehmer:in von den sinkenden Zinskosten für Ihren Kredit.
Nach knapp 8 Jahren historisch niedriger Zinslage zeichnet sich seit Beginn des Jahres 2022 wieder ein Anstieg bei den Zinsen ab. Während die Kreditzinsen nach wie vor relativ günstig sind, gilt es bei der Kreditentscheidung abzuwägen, welcher Zinssatz denn die bessere Wahl darstellt.
Fixe Zinsen | Variable Zinsen |
---|---|
Bessere Planbarkeit | Orientieren sich an der aktuellen Zinsentwicklung |
Mehr Sicherheit | Mehr Risiko als fixe Verzinsung |
Weniger volatil | Bei sinkenden Zinsen besonders vorteilhaft |
Eine fixe Verzinsung bietet bessere Planbarkeit und mehr Sicherheit was die Kreditkosten betrifft. Banken stellen meist unterschiedliche Verzinsungsmodelle zur Verfügung, zum Beispiel Kredite mit 10 Jahren Fixzins, 15 Jahren Fixzins, 20 Jahren Fixzins, etc.
Je nach Fixzinsphase werden unterschiedliche Zinskonditionen geboten. Je länger die Fixzinsphase sein soll, umso höher fällt auch der Fixzinssatz aus – Sicherheit hat eben ihren Preis.
durchblicker - Tipp
Eine variable Verzinsung kann günstiger sein als eine fixe Verzinsung, sie ist aber auch mit mehr Risiko verbunden. Steigt der Referenzzinssatz, dann steigen auch die variablen Zinsen – und dadurch auch die monatliche Kreditrate. Ob nun fixe oder variable Zinsen besser sind, hängt auch von ihrer individuellen Situation ab:
➤ Wollen Sie Planbarkeit was ihre Zinskosten betrifft? Dann ist ein Fixzinssatz empfehlenswerter.
➤ Sie nehmen Risiko in Kauf und könnten auch einen Anstieg bei der monatlichen Kreditrate mit ihrem Haushaltsbudget vereinbaren? Dann kann die variable Verzinsung die richtige Entscheidung sein.
➤ Sie sind sich unsicher, welche Kreditverzinsung in der aktuellen Situation die richtige Entscheidung für Sie ist? Dann nutzen Sie die kostenlose durchblicker Experten-Beratung.
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